Umfassender Leitfaden zur seriösen Vermittlung
Die Suche nach einer vertrauenswürdigen 24-Stunden-Pflegekraft gehört zu den wichtigsten und gleichzeitig herausforderndsten Entscheidungen, die Familien für ihre pflegebedürftigen Angehörigen treffen müssen. Wenn der Alltag zunehmend zur Belastung wird, die Pflege zu Hause aber weiterhin gewünscht ist, stellt sich die zentrale Frage: Wie finde ich 24 Stunden Pflegekräfte, die nicht nur fachlich kompetent sind, sondern auch menschlich zur Familie passen?
In Deutschland entscheiden sich jährlich über 500.000 Familien für eine 24-Stunden-Betreuung zu Hause – eine Zahl, die kontinuierlich steigt. Die Vermittlung von 24 Stunden Pflegekräften hat sich zu einem bedeutenden Bereich der häuslichen Pflege entwickelt, der jedoch mit vielen Fragen und Unsicherheiten verbunden ist. Welche Vermittlungsagentur ist seriös? Welche rechtlichen Rahmenbedingungen sind zu beachten? Und wie stelle ich sicher, dass die Betreuungskraft wirklich qualifiziert ist?
Dieser umfassende Ratgeber begleitet Sie Schritt für Schritt durch den gesamten Prozess der Pflegekraftvermittlung. Sie erfahren, worauf Sie bei der Auswahl einer 24 Stunden Pflege Agentur achten müssen, welche Qualitätsmerkmale seriöse Anbieter auszeichnen und wie Sie die passende Betreuungskraft für Ihre individuelle Situation finden. Dabei beleuchten wir nicht nur die praktischen Aspekte der Vermittlung, sondern auch die rechtlichen Grundlagen, Kosten und Fördermöglichkeiten sowie die häufigsten Fehler, die es zu vermeiden gilt.
Was bedeutet 24-Stunden-Pflegekraft und wie funktioniert die Vermittlung?
Der Begriff “24-Stunden-Pflegekraft” beschreibt eine Betreuungsform, bei der eine qualifizierte Betreuungsperson im Haushalt der pflegebedürftigen Person lebt und diese umfassend im Alltag unterstützt. Wichtig zu wissen: Es handelt sich dabei nicht um eine durchgehende Arbeitszeit von 24 Stunden, sondern um eine Betreuungsbereitschaft mit geregelten Arbeits- und Ruhezeiten gemäß deutschem Arbeitsrecht.
Die Vermittlung von 24 Stunden Pflegekräften erfolgt in Deutschland überwiegend über spezialisierte Agenturen, die als Schnittstelle zwischen Familien und Betreuungskräften fungieren. Diese Agenturen arbeiten meist mit Partnerfirmen in osteuropäischen Ländern zusammen, insbesondere in Polen, Rumänien, Bulgarien und der Slowakei, wo die Betreuungskräfte angestellt sind.
Die rechtlichen Modelle der Pflegekraftvermittlung
Bei der Suche nach 24 Stunden Pflegekräften stehen grundsätzlich drei rechtliche Modelle zur Verfügung, die sich in Bezug auf Sicherheit, Kosten und Verantwortlichkeiten deutlich unterscheiden:
Das Entsendungsmodell gilt als sicherste und rechtlich sauberste Variante. Hierbei ist die Betreuungskraft bei einem Unternehmen in ihrem Heimatland angestellt und wird nach Deutschland entsandt. Die ausländische Firma kümmert sich um Sozialversicherung, Lohnabrechnung und alle arbeitsrechtlichen Verpflichtungen. Für Familien bedeutet dies maximale Rechtssicherheit, da sie nicht als Arbeitgeber auftreten. Die Kosten liegen typischerweise zwischen 2.500 und 3.800 Euro monatlich.
Das Arbeitgebermodell sieht vor, dass die Familie die Betreuungskraft direkt anstellt. Dies erfordert die Anmeldung bei der Minijob-Zentrale oder als sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Während dieses Modell theoretisch günstiger erscheint, bringt es erhebliche administrative Pflichten und rechtliche Risiken mit sich. Familien müssen sich um Lohnabrechnung, Sozialversicherungsbeiträge, Urlaubsansprüche und die Einhaltung des Arbeitszeitgesetzes kümmern. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Ratgeber zur 24-Stunden-Pflege ohne Agentur.
Die Selbstständigkeit der Betreuungskraft ist das dritte Modell, bei dem die Pflegekraft als selbstständige Dienstleisterin tätig wird. Allerdings birgt dieses Modell erhebliche Risiken der Scheinselbstständigkeit, wenn die Betreuungskraft weisungsgebunden arbeitet und in den Haushalt eingegliedert ist. Bei Prüfungen durch den Zoll oder die Deutsche Rentenversicherung drohen hohe Nachzahlungen. Seriöse Vermittlungsagenturen raten von diesem Modell ab.
Die Rolle der Vermittlungsagentur
Eine professionelle 24 Stunden Pflege Agentur übernimmt weit mehr als nur die reine Vermittlung. Zu ihren Kernaufgaben gehören:
Die Bedarfsanalyse und Beratung bildet den ersten Schritt. Seriöse Agenturen führen ausführliche Gespräche mit der Familie, um den individuellen Pflegebedarf, persönliche Präferenzen und besondere Anforderungen zu ermitteln. Dies umfasst medizinische Aspekte, Sprachkenntnisse, kulturelle Besonderheiten und die Persönlichkeit der pflegebedürftigen Person.
Die Auswahl und Qualifikationsprüfung der Betreuungskräfte erfolgt anhand definierter Kriterien. Professionelle Agenturen verfügen über einen Pool qualifizierter Betreuungskräfte, deren Referenzen, Erfahrungen und Qualifikationen dokumentiert sind. Sie stellen sicher, dass die vorgeschlagenen Kandidatinnen zur Familie und zur Pflegesituation passen.
Die Organisation des Einsatzes umfasst alle logistischen Aspekte: Anreise, Unterkunft, Einarbeitung und den regelmäßigen Wechsel der Betreuungskräfte. Bei der 24-Stunden-Pflege aus Polen koordiniert die Agentur beispielsweise An- und Abreise sowie die nahtlose Übergabe zwischen den Betreuungskräften.
Die kontinuierliche Betreuung und Qualitätssicherung während des gesamten Pflegezeitraums unterscheidet seriöse von unseriösen Anbietern. Gute Agenturen bleiben Ansprechpartner für beide Seiten, führen regelmäßige Qualitätskontrollen durch und reagieren schnell bei Problemen oder Veränderungen im Pflegebedarf.
Wie finde ich eine seriöse Agentur für 24 Stunden Pflegekräfte?
Die Auswahl der richtigen Vermittlungsagentur ist entscheidend für den Erfolg der häuslichen Betreuung. Der Markt ist groß und unübersichtlich – neben professionellen Anbietern gibt es auch schwarze Schafe, die mit unrealistischen Versprechen und Dumpingpreisen werben. Die folgenden Qualitätsmerkmale helfen Ihnen dabei, 24 Stunden Pflegekräfte zu finden, die wirklich zu Ihnen passen.
Transparenz als Grundvoraussetzung
Seriöse Agenturen zeichnen sich durch vollständige Transparenz aus. Sie nennen klar ihre Geschäftsadresse, Ansprechpartner und Rechtsform. Ein vollständiges Impressum mit Handelsregistereintrag, Umsatzsteuer-Identifikationsnummer und Angaben zur Geschäftsführung ist selbstverständlich. Vorsicht ist geboten bei Anbietern, die nur über Postfachadressen oder ausländische Kontaktdaten verfügen.
Die Kostenstruktur muss transparent dargestellt werden. Seriöse Vermittler legen alle Kostenbestandteile offen: monatliche Betreuungskosten, Vermittlungsgebühren, Fahrtkosten und eventuelle Zusatzleistungen. Versteckte Kosten oder unklare Preisangaben sind Warnsignale. Eine detaillierte Übersicht zu den finanziellen Aspekten finden Sie in unserem Artikel über Kosten, Pflegegrad und Leistungen.
Rechtssicherheit und Zertifizierungen
Die Einhaltung rechtlicher Vorgaben ist nicht verhandelbar. Professionelle Agenturen arbeiten ausschließlich mit dem Entsendungsmodell und können die A1-Bescheinigung der Betreuungskräfte vorlegen. Dieses Dokument bestätigt, dass die Pflegekraft in ihrem Heimatland sozialversicherungspflichtig beschäftigt ist und dort Steuern und Sozialabgaben entrichtet werden.
Zertifizierungen durch unabhängige Institutionen bieten zusätzliche Sicherheit. Die DIN SPEC 33454 definiert Qualitätsanforderungen für die Vermittlung von Betreuungskräften. Agenturen, die nach dieser Norm zertifiziert sind, haben ihre Prozesse von externen Prüfern validieren lassen. Auch Mitgliedschaften in Branchenverbänden wie dem Bundesverband für häusliche Betreuung und Pflege (VHBP) sprechen für Seriosität.
Qualifikation der vermittelten Betreuungskräfte
Die fachliche Eignung der Betreuungskräfte variiert erheblich. Seriöse Agenturen informieren transparent über Qualifikationsniveaus und Erfahrungshintergründe. Grundsätzlich unterscheidet man:
Betreuungskräfte ohne medizinische Ausbildung übernehmen hauswirtschaftliche Tätigkeiten, Alltagsbegleitung und grundlegende Unterstützung bei der Körperpflege. Sie dürfen keine medizinischen Behandlungspflege durchführen, sind aber für viele Pflegesituationen völlig ausreichend und deutlich günstiger.
Betreuungskräfte mit Pflegeerfahrung haben bereits mehrere Jahre in der Altenpflege gearbeitet, verfügen aber nicht zwingend über eine formale Ausbildung. Ihre praktische Erfahrung macht sie zu wertvollen Unterstützern, besonders bei komplexeren Pflegesituationen.
Examinierte Pflegekräfte mit anerkannter Berufsausbildung können auch medizinische Behandlungspflege übernehmen, sofern diese vom Arzt verordnet wurde. Allerdings sind sie deutlich teurer und für reine Betreuungsaufgaben oft überqualifiziert. Bei speziellen Anforderungen wie Demenzbetreuung sollten Sie auf entsprechende Zusatzqualifikationen achten.
Beratungsqualität und Kommunikation
Die Art und Weise, wie eine Agentur berät, verrät viel über ihre Professionalität. Seriöse Vermittler nehmen sich Zeit für ausführliche Beratungsgespräche, hören zu und stellen viele Fragen zur Pflegesituation. Sie versprechen nicht das Blaue vom Himmel, sondern besprechen auch Herausforderungen und Grenzen der 24-Stunden-Betreuung.
Die Erreichbarkeit sollte während der gesamten Betreuungszeit gewährleistet sein. Professionelle Agenturen bieten feste Ansprechpartner, die bei Problemen schnell reagieren können. Eine 24/7-Notfallhotline ist besonders wertvoll, wenn Schwierigkeiten außerhalb der Geschäftszeiten auftreten.
Die Kommunikation mit den Betreuungskräften wird durch gute Agenturen aktiv unterstützt. Sie helfen bei Sprachbarrieren, vermitteln bei Missverständnissen und organisieren bei Bedarf einen Wechsel der Pflegekraft. Diese Unterstützung ist besonders in der Anfangsphase wichtig, wie unser Artikel zum Zusammenleben mit einer 24-Stunden-Pflegekraft zeigt.

Unsere Experten finden die passende Betreuungslösung für Ihre individuelle Situation – kostenlos und unverbindlich
Angebot anfordern Beraten lassenDer Vermittlungsprozess Schritt für Schritt
Wenn Sie sich für eine 24 Stunden Pflege Agentur entschieden haben, beginnt der strukturierte Vermittlungsprozess. Professionelle Anbieter folgen dabei einem bewährten Ablauf, der sicherstellt, dass die vermittelte Betreuungskraft optimal zur Familie passt.
Phase 1: Erstberatung und Bedarfsermittlung
Im ersten Schritt führt die Agentur ein ausführliches Beratungsgespräch, das meist 60 bis 90 Minuten dauert. Dieses Gespräch kann persönlich vor Ort, telefonisch oder per Videocall stattfinden. Dabei werden folgende Aspekte detailliert besprochen:
Die gesundheitliche Situation der pflegebedürftigen Person steht im Mittelpunkt. Welcher Pflegegrad liegt vor? Welche Erkrankungen bestehen? Gibt es besondere medizinische Anforderungen wie Diabetes, Demenz oder Inkontinenz? Ist die Person mobil oder bettlägerig? Diese Informationen sind entscheidend für die Auswahl der passenden Betreuungskraft.
Die räumlichen Voraussetzungen müssen geklärt werden. Steht ein eigenes Zimmer für die Betreuungskraft zur Verfügung? Wie sind die Wohnverhältnisse insgesamt? Gibt es bauliche Barrieren? Details zu den notwendigen räumlichen Voraussetzungen sind wichtig für eine erfolgreiche Betreuung.
Die persönlichen Präferenzen spielen eine große Rolle für die Chemie zwischen Pflegebedürftigem und Betreuungskraft. Bevorzugt die Familie eine Betreuungskraft aus einem bestimmten Land? Welche Sprachkenntnisse werden erwartet? Gibt es kulturelle oder religiöse Aspekte zu beachten? Welche Charaktereigenschaften sind wichtig?
Die Aufgabenverteilung muss klar definiert werden. Welche Tätigkeiten soll die Betreuungskraft übernehmen? Grundpflege, Hauswirtschaft, Begleitung bei Aktivitäten? Gibt es Aufgaben, die explizit nicht gewünscht sind? Eine realistische Einschätzung des Aufgabenumfangs hilft, Enttäuschungen zu vermeiden.
Phase 2: Angebotserstellung und Vertragsabschluss
Basierend auf der Bedarfsanalyse erstellt die Agentur ein individuelles Angebot. Dieses sollte folgende Komponenten transparent ausweisen:
Die monatlichen Betreuungskosten variieren je nach Qualifikation der Pflegekraft, Sprachkenntnissen und Pflegeaufwand. Eine Betreuungskraft ohne Deutschkenntnisse und Basisqualifikation kostet etwa 2.200 bis 2.600 Euro monatlich. Mit guten Deutschkenntnissen und Pflegeerfahrung steigen die Kosten auf 2.800 bis 3.200 Euro. Examinierte Pflegekräfte mit sehr guten Deutschkenntnissen können 3.500 bis 4.000 Euro kosten.
Die einmalige Vermittlungsgebühr liegt bei seriösen Agenturen zwischen 0 und 500 Euro. Viele Anbieter verzichten mittlerweile auf diese Gebühr oder rechnen sie mit den ersten Monatsraten auf. Vorsicht bei Agenturen, die hohe Vermittlungsgebühren von über 1.000 Euro verlangen.
Die Fahrtkosten für An- und Abreise der Betreuungskräfte werden unterschiedlich gehandhabt. Manche Agenturen inkludieren diese in den Monatspreis, andere berechnen sie separat. Typischerweise liegen die Kosten bei 100 bis 200 Euro pro Wechsel.
Der Vertrag sollte alle Leistungen, Kosten und Kündigungsfristen klar regeln. Seriöse Anbieter arbeiten mit fairen Kündigungsfristen von maximal vier Wochen. Vorsicht bei Verträgen mit langen Mindestlaufzeiten oder automatischer Verlängerung.
Phase 3: Auswahl und Vorstellung der Betreuungskraft
Nach Vertragsabschluss beginnt die Agentur mit der konkreten Personalsuche. Professionelle Vermittler präsentieren innerhalb von ein bis zwei Wochen mehrere passende Kandidatinnen. Zu jeder Betreuungskraft erhalten Sie ein Profil mit folgenden Informationen:
Der Lebenslauf gibt Auskunft über Alter, Familienstand, Ausbildung und bisherige Berufserfahrung. Achten Sie auf relevante Vorerfahrungen in der Altenpflege oder Betreuung.
Die Qualifikationen und Referenzen belegen die fachliche Eignung. Seriöse Agenturen können Nachweise über Schulungen, Fortbildungen und positive Bewertungen früherer Einsätze vorlegen.
Die Sprachkenntnisse werden realistisch eingeschätzt. Die Kategorien reichen von “Grundkenntnisse” über “gute Deutschkenntnisse” bis “sehr gute Deutschkenntnisse”. Ein persönliches Telefonat oder Videogespräch mit der Kandidatin hilft, die Sprachkompetenz einzuschätzen.
Die Persönlichkeit und Interessen sind wichtig für die zwischenmenschliche Ebene. Welche Hobbys hat die Betreuungskraft? Wie wird ihr Charakter beschrieben? Passt dies zur pflegebedürftigen Person?
Viele Agenturen ermöglichen vor Betreuungsbeginn ein Kennenlern-Telefonat oder Video-Gespräch zwischen Familie und Betreuungskraft. Dies schafft Vertrauen und hilft, letzte Fragen zu klären.
Phase 4: Anreise und Einarbeitungsphase
Die Agentur organisiert die Anreise der Betreuungskraft nach Deutschland. Bei der Pflege aus Polen erfolgt dies meist per PKW oder Bus, die Fahrtzeit beträgt je nach Route 8 bis 15 Stunden.
Die ersten Tage sind entscheidend für den Erfolg der Betreuung. Professionelle Agenturen bieten Unterstützung bei der Einarbeitung:
Ein strukturierter Einarbeitungsplan hilft der Betreuungskraft, sich zurechtzufinden. Wo sind wichtige Dinge im Haushalt? Wie läuft ein typischer Tagesablauf ab? Welche Vorlieben und Abneigungen hat die pflegebedürftige Person? Unser Ratgeber zum Tagesablauf mit 24-Stunden-Pflegekraft bietet hilfreiche Strukturierungshilfen.
Die medizinische Einweisung erfolgt idealerweise durch den behandelnden Arzt oder einen ambulanten Pflegedienst. Welche Medikamente müssen wann gegeben werden? Gibt es besondere Vorsichtsmaßnahmen? Was ist im Notfall zu tun?
Die kulturelle Anpassung braucht Zeit und Geduld auf beiden Seiten. Unterschiedliche Gewohnheiten bei Mahlzeiten, Tagesrhythmus oder Umgang miteinander sind normal. Offene Kommunikation und gegenseitiges Verständnis erleichtern das Zusammenleben.
Seriöse Agenturen führen nach etwa einer Woche ein Feedback-Gespräch mit allen Beteiligten. Läuft alles zufriedenstellend? Gibt es Anpassungsbedarf? Kleine Probleme können so frühzeitig gelöst werden, bevor sie sich verfestigen.
Phase 5: Laufende Betreuung und Qualitätssicherung
Die Begleitung durch die Agentur endet nicht mit der erfolgreichen Vermittlung. Professionelle Anbieter bleiben während der gesamten Betreuungszeit Ansprechpartner und führen regelmäßige Qualitätskontrollen durch:
Regelmäßige Check-Ins per Telefon oder E-Mail stellen sicher, dass die Betreuung weiterhin gut läuft. Gibt es Veränderungen im Gesundheitszustand? Funktioniert die Zusammenarbeit? Gibt es Wünsche oder Beschwerden?
Der organisierte Wechsel der Betreuungskräfte erfolgt üblicherweise alle zwei bis drei Monate. Gute Agenturen koordinieren diesen Wechsel so, dass eine nahtlose Übergabe stattfindet. Idealerweise überschneiden sich die Betreuungskräfte für einen Tag, um wichtige Informationen direkt auszutauschen.
Bei Problemen oder Konflikten vermittelt die Agentur zwischen den Parteien. Oft lassen sich Schwierigkeiten durch Gespräche und kleine Anpassungen lösen. Wenn die Chemie grundsätzlich nicht stimmt, organisiert eine seriöse Agentur zeitnah einen Wechsel der Betreuungskraft.
Anpassungen bei Veränderungen im Pflegebedarf werden proaktiv angegangen. Verschlechtert sich der Gesundheitszustand? Benötigt die pflegebedürftige Person mehr Unterstützung? Die Agentur hilft, die Betreuung entsprechend anzupassen oder eine höher qualifizierte Kraft zu vermitteln.

Wir übernehmen den gesamten Vermittlungsprozess – von der Bedarfsanalyse bis zur laufenden Betreuung
Angebot anfordern Beraten lassenKosten und Finanzierung der 24-Stunden-Betreuung
Die finanziellen Aspekte sind für viele Familien ein entscheidender Faktor bei der Entscheidung für eine 24-Stunden-Betreuung. Die Kosten variieren erheblich je nach Qualifikation der Betreuungskraft, Sprachkenntnissen und individuellen Anforderungen. Gleichzeitig gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Betreuung durch Leistungen der Pflegeversicherung zu finanzieren.
Kostenübersicht nach Qualifikationsniveau
| Qualifikation/Sprachniveau | Monatliche Kosten | Geeignet für |
| Basisqualifikation, Grundkenntnisse Deutsch | 2.200 – 2.600 € | Leichte Pflegebedürftigkeit, hauptsächlich Haushalt und Gesellschaft |
| Pflegeerfahrung, gute Deutschkenntnisse | 2.800 – 3.200 € | Mittlere Pflegebedürftigkeit, umfassende Alltagsunterstützung |
| Examinierte Pflegekraft, sehr gute Deutschkenntnisse | 3.500 – 4.000 € | Schwere Pflegebedürftigkeit, medizinische Behandlungspflege |
| Spezialisierung (z.B. Demenz), fließend Deutsch | 3.800 – 4.500 € | Besondere Anforderungen, komplexe Pflegesituationen |
Zusätzliche Kostenkomponenten
Neben den monatlichen Betreuungskosten sollten Sie weitere Ausgaben einkalkulieren:
Fahrtkosten für den regelmäßigen Wechsel der Betreuungskräfte liegen bei 100 bis 200 Euro pro Wechsel, also etwa 50 bis 100 Euro monatlich bei einem zweimonatigen Rhythmus.
Verpflegung und Unterkunft für die Betreuungskraft sind in den genannten Kosten nicht enthalten. Kalkulieren Sie etwa 200 bis 300 Euro monatlich für Lebensmittel und Nebenkosten des zusätzlichen Zimmers.
Vermittlungsgebühren fallen einmalig an, sofern die Agentur diese erhebt. Seriöse Anbieter verlangen zwischen 0 und 500 Euro.
Eventuelle Zusatzleistungen wie Begleitservice zum Arzt, besondere Freizeitaktivitäten oder Nachtbereitschaft bei intensivem Pflegebedarf können weitere Kosten verursachen.
Finanzierung durch Leistungen der Pflegeversicherung
Die gute Nachricht: Ein erheblicher Teil der Kosten kann durch Leistungen der Pflegeversicherung gedeckt werden. Die Höhe hängt vom anerkannten Pflegegrad ab:
| Pflegegrad | Pflegegeld | Verhinderungspflege (jährlich) | Kurzzeitpflege (jährlich) | Entlastungsbetrag (monatlich) |
| Pflegegrad 1 | 0 € | 0 € | 0 € | 125 € |
| Pflegegrad 2 | 347 € | 1.612 € | 1.774 € | 125 € |
| Pflegegrad 3 | 599 € | 1.612 € | 1.774 € | 125 € |
| Pflegegrad 4 | 800 € | 1.612 € | 1.774 € | 125 € |
| Pflegegrad 5 | 990 € | 1.612 € | 1.774 € | 125 € |
Das Pflegegeld steht Ihnen zur freien Verfügung und kann direkt für die Betreuungskosten eingesetzt werden. Bei Pflegegrad 3 deckt es bereits etwa ein Fünftel bis ein Viertel der monatlichen Kosten. Details zur Beantragung finden Sie in unserem Glossar-Artikel zum Pflegegeld.
Die Verhinderungspflege kann für die Zeiten genutzt werden, in denen die reguläre Pflegeperson (z.B. ein Angehöriger) verhindert ist. Bei 24-Stunden-Betreuung lässt sich dieses Budget clever einsetzen: Verteilt auf das Jahr ergibt sich eine zusätzliche monatliche Unterstützung von etwa 134 Euro. Mehr Informationen bietet unser Artikel zur Verhinderungspflege.
Die Kurzzeitpflege bietet weitere 1.774 Euro jährlich, also umgerechnet etwa 148 Euro monatlich. Auch dieses Budget kann für die häusliche Betreuung genutzt werden. Details zur Kurzzeitpflege finden Sie in unserem Glossar.
Der Entlastungsbetrag von 125 Euro monatlich steht allen Pflegebedürftigen zu und kann für zusätzliche Betreuungs- und Entlastungsleistungen verwendet werden. Informationen dazu bietet unser Artikel zum Entlastungsbetrag.
Rechenbeispiel für Pflegegrad 3
Familie Müller hat eine Betreuungskraft mit Pflegeerfahrung und guten Deutschkenntnissen für monatlich 3.000 Euro vermittelt bekommen. Herr Müller hat Pflegegrad 3. Die monatliche Finanzierung sieht folgendermaßen aus:
Kosten:
- Betreuungskosten: 3.000 €
- Verpflegung: 250 €
- Fahrtkosten (anteilig): 75 €
- Gesamt: 3.325 €
Einnahmen durch Pflegeversicherung:
- Pflegegeld: 599 €
- Verhinderungspflege (umgelegt): 134 €
- Kurzzeitpflege (umgelegt): 148 €
- Entlastungsbetrag: 125 €
- Gesamt: 1.006 €
Verbleibender Eigenanteil: 2.319 € monatlich
Dieser Eigenanteil liegt deutlich unter den Kosten eines Pflegeheimplatzes, die in Deutschland durchschnittlich bei 3.500 bis 4.500 Euro monatlich liegen. Zudem bleibt die pflegebedürftige Person in ihrer gewohnten Umgebung. Eine umfassende Kostenübersicht bietet unser Ratgeber zu Kosten und Pflegegraden.
Weitere Finanzierungsmöglichkeiten
Wenn das eigene Einkommen und die Leistungen der Pflegeversicherung nicht ausreichen, gibt es zusätzliche Unterstützungsmöglichkeiten:
Die Hilfe zur Pflege nach SGB XII kann beim örtlichen Sozialamt beantragt werden. Voraussetzung ist, dass das eigene Vermögen und Einkommen (abzüglich Freibeträge) nicht für die Pflegekosten ausreicht. Die Vermögensgrenze liegt bei 10.000 Euro für Alleinstehende und 20.000 Euro für Ehepaare (Stand 2025). Mehr dazu in unserem Artikel zur Kostenübernahme durch das Sozialamt.
Steuerliche Absetzbarkeit bietet weitere finanzielle Entlastung. Die Kosten für die 24-Stunden-Betreuung können als haushaltsnahe Dienstleistungen oder außergewöhnliche Belastungen geltend gemacht werden. Dies kann zu einer Steuerersparnis von mehreren tausend Euro jährlich führen.
Eine Pflegezusatzversicherung sollte idealerweise frühzeitig abgeschlossen werden. Sie zahlt im Pflegefall zusätzliche Leistungen und kann die finanzielle Belastung erheblich reduzieren. Informationen dazu finden Sie in unserem Glossar-Artikel zur Pflegezusatzversicherung.

Wir beraten Sie kostenlos zu allen Finanzierungsmöglichkeiten und Pflegeleistungen – individuell für Ihre Situation
Angebot anfordern Beraten lassenPraktische Beispiele erfolgreicher Vermittlungen
Die folgenden realen Fallbeispiele (Namen geändert) zeigen, wie unterschiedlich die Situationen sein können und wie die richtige Vermittlung von 24 Stunden Pflegekräften das Leben aller Beteiligten verbessern kann.
Beispiel 1: Frau Schmidt (82 Jahre, Pflegegrad 2) – Alltagsunterstützung nach Schlaganfall
Frau Schmidt erlitt vor einem Jahr einen leichten Schlaganfall. Seitdem ist ihre linke Körperseite leicht geschwächt, und sie benötigt Unterstützung im Haushalt sowie bei der Körperpflege. Ihr Sohn lebt 200 Kilometer entfernt und kann nur am Wochenende vorbeikommen. Ein Pflegeheim kam für die selbstbewusste Dame nicht infrage – sie wollte unbedingt in ihrer Wohnung bleiben, in der sie seit 40 Jahren lebt.
Die Familie entschied sich für eine Betreuungskraft mit Grundqualifikation und mittleren Deutschkenntnissen für 2.500 Euro monatlich. Die 48-jährige Betreuerin aus Polen hatte bereits drei Jahre Erfahrung in der Seniorenbetreuung in Deutschland. Die Chemie stimmte von Anfang an: Beide Frauen lieben Kreuzworträtsel, Fernsehserien und Spaziergänge im nahegelegenen Park.
Finanzierung:
- Monatliche Kosten: 2.750 € (inkl. Verpflegung und Fahrtkosten)
- Pflegegeld Pflegegrad 2: 347 €
- Verhinderungspflege (umgelegt): 134 €
- Eigenanteil: 2.269 €
Der Eigenanteil wird aus Frau Schmidts Rente (1.850 €) und einer kleinen Zusatzrente (600 €) finanziert. Der Sohn unterstützt mit 200 Euro monatlich. Nach einem Jahr berichtet die Familie: “Mama ist wie ausgewechselt. Sie lacht wieder, ist aktiv und hat eine echte Freundin gefunden. Die Investition ist jeden Cent wert.”
Beispiel 2: Ehepaar Hoffmann (beide 78 Jahre, Pflegegrad 3 und 2) – Gemeinsam zu Hause bleiben
Herr Hoffmann leidet an fortgeschrittener Parkinson-Erkrankung (Pflegegrad 3), während seine Frau nach einem Sturz selbst eingeschränkt mobil ist (Pflegegrad 2). Beide wünschten sich, gemeinsam in ihrem Haus bleiben zu können. Die Kinder leben im Ausland und können nicht regelmäßig helfen. Die Situation war für beide zunehmend belastend.
Die Vermittlungsagentur schlug eine erfahrene Betreuungskraft mit guten Deutschkenntnissen und Erfahrung in der Parkinson-Pflege vor. Die Kosten lagen bei 3.100 Euro monatlich. Besonders wichtig war hier die Betreuung von zwei Personen gleichzeitig, was besondere organisatorische Fähigkeiten erfordert. Unser Ratgeber zur 24-Stunden-Pflege für Ehepaare bietet weitere Informationen zu dieser speziellen Situation.
Finanzierung:
- Monatliche Kosten: 3.400 € (inkl. Nebenkosten)
- Pflegegeld Herr Hoffmann (PG 3): 599 €
- Pflegegeld Frau Hoffmann (PG 2): 347 €
- Verhinderungspflege beide (umgelegt): 268 €
- Entlastungsbetrag beide: 250 €
- Eigenanteil: 1.936 €
Der Eigenanteil ist durch die beiden Renten gut zu finanzieren. Nach sechs Monaten berichten die Kinder: “Unsere Eltern haben ihre Lebensfreude zurückgewonnen. Sie unterstützen sich gegenseitig, und die Betreuungskraft koordiniert alles perfekt. Papa nimmt seine Medikamente wieder regelmäßig, und Mama traut sich wieder mehr zu.”
Beispiel 3: Herr Weber (74 Jahre, Pflegegrad 4) – Demenz im fortgeschrittenen Stadium
Herr Weber leidet an Alzheimer-Demenz im fortgeschrittenen Stadium. Seine Tochter hatte ihn zwei Jahre lang selbst gepflegt, war aber zunehmend überfordert. Herr Weber ist oft desorientiert, läuft nachts umher und benötigt intensive Betreuung. Die Tochter stand kurz vor dem Burnout.
Die Agentur vermittelte eine spezialisierte Betreuungskraft mit Demenz-Fortbildung und sehr guten Deutschkenntnissen für 3.600 Euro monatlich. Die 52-jährige Betreuerin aus Rumänien hatte bereits acht Jahre Erfahrung in der Demenzbetreuung und brachte viel Geduld und Einfühlungsvermögen mit. Wichtige Hinweise zur 24-Stunden-Betreuung bei Demenz finden Sie in unserem Spezialratgeber.
Finanzierung:
- Monatliche Kosten: 3.900 € (inkl. Nebenkosten)
- Pflegegeld Pflegegrad 4: 800 €
- Verhinderungspflege (umgelegt): 134 €
- Kurzzeitpflege (umgelegt): 148 €
- Entlastungsbetrag: 125 €
- Eigenanteil: 2.693 €
Der Eigenanteil wird aus Herrn Webers Rente und einem Teil der Rente seiner verstorbenen Ehefrau finanziert. Die Tochter berichtet: “Die Betreuungskraft hat unglaubliche Techniken, Papa zu beruhigen. Sie beschäftigt ihn mit Dingen aus seiner Vergangenheit, singt mit ihm alte Lieder. Ich habe endlich wieder Zeit für meine eigene Familie und kann nachts durchschlafen. Papa geht es besser als in den letzten zwei Jahren.”
Beispiel 4: Frau Richter (69 Jahre, Pflegegrad 2) – Nach Krebserkrankung
Frau Richter hatte eine schwere Krebserkrankung überstanden, war aber nach Chemotherapie und Operation sehr geschwächt. Sie lebte allein und hatte keine nahen Angehörigen. Ihre Freunde halfen, wo sie konnten, aber eine dauerhafte Lösung musste her. Gleichzeitig wollte Frau Richter ihre Selbstständigkeit bewahren.
Die Vermittlung erfolgte über eine 24 Stunden Pflege Agentur, die eine jüngere Betreuungskraft (38 Jahre) mit medizinischer Grundausbildung und sehr guten Deutschkenntnissen vorschlug. Die Kosten lagen bei 3.200 Euro monatlich. Besonders wichtig war hier, dass die Betreuungskraft Frau Richter nicht bevormundete, sondern sie ermutigte, selbst aktiv zu bleiben und ihre Kräfte langsam wieder aufzubauen.
Finanzierung:
- Monatliche Kosten: 3.450 € (inkl. Nebenkosten)
- Pflegegeld Pflegegrad 2: 347 €
- Verhinderungspflege (umgelegt): 134 €
- Zusätzlich: Pflegesachleistung 796 € (für ambulanten Pflegedienst 2x wöchentlich)
- Eigenanteil: 2.173 €
Der Eigenanteil wird aus Frau Richters Rente und Ersparnissen finanziert. Nach neun Monaten hat sich ihr Zustand deutlich verbessert: “Ich hätte nie gedacht, dass ich wieder so fit werde. Die Betreuung hat mir nicht nur praktisch geholfen, sondern auch emotional. Zu wissen, dass jemand da ist, hat mir die Angst genommen und mir Kraft gegeben, zu kämpfen.”
Häufige Fehler bei der Suche nach 24 Stunden Pflegekräften
Die Vermittlung einer Betreuungskraft ist komplex, und viele Familien machen ähnliche Fehler, die zu Enttäuschungen, rechtlichen Problemen oder finanziellen Nachteilen führen können. Die folgenden Stolpersteine sollten Sie unbedingt vermeiden:
Fehler 1: Ausschließlich auf den Preis achten
Der größte Fehler ist, sich für das günstigste Angebot zu entscheiden, ohne die Qualität und Seriosität der Agentur zu prüfen. Dumpingpreise unter 2.000 Euro monatlich sind meist ein Warnsignal für unseriöse Vermittlung, Schwarzarbeit oder Scheinselbstständigkeit. Die vermeintliche Ersparnis kann teuer werden, wenn Behörden Sozialversicherungsbeiträge nachfordern oder die Betreuungsqualität mangelhaft ist.
Richtig: Vergleichen Sie mehrere Angebote, aber achten Sie auf das Gesamtpaket aus Preis, Leistung, Rechtssicherheit und Service. Eine transparente Kostenaufstellung und faire Preise zwischen 2.200 und 4.000 Euro (je nach Qualifikation) sind realistisch.
Fehler 2: Unklare Erwartungen und Aufgabenverteilung
Viele Familien haben unrealistische Vorstellungen vom Aufgabenbereich einer 24-Stunden-Betreuungskraft. Es wird erwartet, dass sie rund um die Uhr verfügbar ist, medizinische Behandlungspflege übernimmt, den gesamten Haushalt führt und gleichzeitig intensive Betreuung leistet. Dies führt zu Überforderung der Betreuungskraft und Enttäuschung bei der Familie.
Richtig: Definieren Sie vor Betreuungsbeginn klar, welche Aufgaben die Betreuungskraft übernehmen soll. Beachten Sie die gesetzlichen Arbeitszeiten und Ruhezeiten. Für medizinische Behandlungspflege sollte ein ambulanter Pflegedienst hinzugezogen werden. Unser Artikel zu Ruhezeiten und Arbeitszeitmodellen klärt über die rechtlichen Rahmenbedingungen auf.
Fehler 3: Keine schriftlichen Vereinbarungen treffen
Mündliche Absprachen sind in der Pflegebetreuung problematisch. Was genau wurde vereinbart? Welche Leistungen sind inkludiert? Was passiert im Konfliktfall? Ohne schriftliche Verträge stehen Familien im Streitfall oft ohne Handhabe da.
Richtig: Bestehen Sie auf einem detaillierten schriftlichen Vertrag, der alle Leistungen, Kosten, Kündigungsfristen und Regelungen für Problemfälle enthält. Seriöse Agenturen bieten standardisierte Vertragswerke an, die alle wichtigen Punkte abdecken.
Fehler 4: Sprachbarrieren unterschätzen
Viele Familien entscheiden sich aus Kostengründen für Betreuungskräfte ohne Deutschkenntnisse. Bei pflegebedürftigen Personen mit Demenz oder starkem Kommunikationsbedürfnis führt dies jedoch oft zu Frustration auf beiden Seiten. Missverständnisse bei Medikamentengabe oder Notfällen können sogar gefährlich werden.
Richtig: Investieren Sie in Betreuungskräfte mit mindestens grundlegenden Deutschkenntnissen, besser noch guten bis sehr guten Sprachkenntnissen. Die Mehrkosten von 300 bis 600 Euro monatlich sind gut investiert in Kommunikation, Sicherheit und Lebensqualität.
Fehler 5: Keine Einarbeitungszeit einplanen
Manche Familien erwarten, dass die Betreuungskraft vom ersten Tag an perfekt funktioniert. Die Eingewöhnungsphase wird unterschätzt, und bei kleinen Anfangsschwierigkeiten wird sofort ein Wechsel gefordert. Dies führt zu häufigen Wechseln und Instabilität in der Betreuung.
Richtig: Planen Sie eine Einarbeitungszeit von mindestens zwei Wochen ein. Seien Sie geduldig, kommunizieren Sie offen über Erwartungen und geben Sie konstruktives Feedback. Die meisten Anfangsschwierigkeiten lassen sich durch gute Kommunikation lösen. Hilfreiche Tipps bietet unser Ratgeber zum Zusammenleben mit einer 24-Stunden-Pflegekraft.
Fehler 6: Rechtliche Grauzonen akzeptieren
Aus Kostengründen oder Unwissenheit lassen sich manche Familien auf rechtlich fragwürdige Konstruktionen ein: Scheinselbstständigkeit, Schwarzarbeit oder unklare Beschäftigungsverhältnisse. Bei Kontrollen durch den Zoll oder Unfällen der Betreuungskraft kann dies zu hohen Nachforderungen und rechtlichen Konsequenzen führen.
Richtig: Bestehen Sie auf dem rechtlich sauberen Entsendungsmodell mit A1-Bescheinigung. Lassen Sie sich diese Bescheinigung vor Betreuungsbeginn vorlegen. Seriöse Agenturen arbeiten ausschließlich mit diesem Modell und können alle notwendigen Nachweise erbringen.
Fehler 7: Keine Notfallplanung
Was passiert, wenn die Betreuungskraft plötzlich ausfällt? Krankheit, familiäre Notfälle oder andere unvorhergesehene Ereignisse können dazu führen, dass die Betreuung kurzfristig unterbrochen wird. Familien ohne Plan B stehen dann vor großen Problemen.
Richtig: Klären Sie mit der Agentur, wie Notfallsituationen gehandhabt werden. Seriöse Anbieter haben Ersatzbetreuungskräfte verfügbar und organisieren bei Bedarf schnell eine Vertretung. Überlegen Sie auch, ob Angehörige, Freunde oder ein ambulanter Pflegedienst kurzfristig einspringen können.
Fehler 8: Pflegeleistungen nicht optimal nutzen
Viele Familien kennen nicht alle Möglichkeiten der Pflegeversicherung und verschenken dadurch Geld. Verhinderungspflege, Kurzzeitpflege und Entlastungsbetrag werden oft nicht oder nur teilweise genutzt. Auch die Kombinationsmöglichkeiten von Pflegegeld und Pflegesachleistung sind vielen unbekannt.
Richtig: Informieren Sie sich umfassend über alle zustehenden Leistungen. Eine gute Vermittlungsagentur berät Sie auch zu Finanzierungsmöglichkeiten. Nutzen Sie alle verfügbaren Leistungen optimal aus. Unser Artikel zur Kostenübernahme durch Pflegekassen gibt einen umfassenden Überblick. Auch die Kombinationsleistung kann eine interessante Option sein.

Profitieren Sie von unserer Erfahrung – wir begleiten Sie sicher durch den gesamten Vermittlungsprozess
Angebot anfordern Beraten lassenGrenzen der 24-Stunden-Betreuung und Alternativen
So wertvoll die 24-Stunden-Betreuung auch ist – sie ist nicht für jede Situation die optimale Lösung. Ehrlichkeit über Grenzen und Alternativen gehört zu einer seriösen Beratung. In folgenden Situationen sollten Sie andere oder ergänzende Betreuungsformen in Betracht ziehen:
Wann eine 24-Stunden-Betreuung an ihre Grenzen stößt
Intensive medizinische Behandlungspflege: Wenn täglich mehrfach medizinische Maßnahmen wie Injektionen, Infusionen, Wundversorgung oder Medikamentengabe per Sonde erforderlich sind, reicht eine Betreuungskraft ohne medizinische Ausbildung nicht aus. Hier ist die Zusammenarbeit mit einem ambulanten Pflegedienst oder in sehr schweren Fällen eine stationäre Pflege notwendig.
Akute psychiatrische Erkrankungen: Bei schweren Depressionen, akuten Psychosen oder stark aggressivem Verhalten übersteigt die Betreuung die Möglichkeiten einer 24-Stunden-Kraft. Hier ist professionelle psychiatrische oder psychotherapeutische Behandlung erforderlich.
Sehr kleine Wohnungen: Wenn kein separates Zimmer für die Betreuungskraft zur Verfügung steht, ist eine 24-Stunden-Betreuung kaum umsetzbar. Die räumlichen Voraussetzungen müssen gegeben sein, damit beide Parteien ihre Privatsphäre wahren können.
Fehlende finanzielle Mittel: Wenn trotz Ausschöpfung aller Pflegeleistungen und Fördermöglichkeiten der Eigenanteil nicht finanzierbar ist, müssen alternative Lösungen gefunden werden. Das Sozialamt übernimmt unter bestimmten Voraussetzungen Kosten, aber nicht in jedem Fall.
Ablehnung durch die pflegebedürftige Person: Wenn die betroffene Person eine fremde Person im Haushalt kategorisch ablehnt und dies nicht nur anfängliche Skepsis ist, sollte dieser Wunsch respektiert werden. Erzwungene Betreuung führt zu Stress für alle Beteiligten.
Alternative und ergänzende Betreuungsformen
Ambulanter Pflegedienst: Für Menschen mit geringerem Betreuungsbedarf oder wenn nur punktuelle Unterstützung bei Körperpflege und medizinischer Versorgung benötigt wird, kann ein ambulanter Pflegedienst ausreichend sein. Die Kosten werden größtenteils durch die Pflegesachleistung gedeckt.
Tagespflege: Die Kombination aus häuslicher Betreuung durch Angehörige und Tagespflege an mehreren Tagen pro Woche entlastet pflegende Angehörige erheblich. Die pflegebedürftige Person wird tagsüber professionell betreut und kehrt abends nach Hause zurück.
Betreutes Wohnen: Diese Wohnform bietet Selbstständigkeit mit Sicherheitsnetz. Senioren leben in eigenen Wohnungen, können aber bei Bedarf Betreuungs- und Pflegeleistungen in Anspruch nehmen. Mehr dazu in unserem Ratgeber zur Alternative zum Pflegeheim.
Seniorenresidenz oder Pflegeheim: Bei sehr hohem Pflegebedarf, wenn die häusliche Versorgung nicht mehr möglich ist, bietet ein Pflegeheim professionelle Rundumbetreuung. Dies sollte jedoch erst in Betracht gezogen werden, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind.
Kombination verschiedener Angebote: Oft ist die Kombination mehrerer Betreuungsformen die beste Lösung. Beispielsweise kann eine 24-Stunden-Betreuungskraft die Grundversorgung übernehmen, während ein ambulanter Pflegedienst zweimal wöchentlich die medizinische Behandlungspflege durchführt. Oder die Betreuungskraft ist von Montag bis Freitag im Einsatz, während Angehörige am Wochenende übernehmen.
Die 24-Stunden-Betreuung als Teil eines Gesamtkonzepts
Die beste Pflegelösung berücksichtigt immer die individuelle Situation, die Wünsche der pflegebedürftigen Person und die Möglichkeiten der Familie. Eine seriöse 24 Stunden Pflege Agentur wird Sie ehrlich beraten und auch auf Grenzen hinweisen. Manchmal ist die 24-Stunden-Betreuung der perfekte Weg, manchmal eine Übergangslösung und manchmal nicht die richtige Wahl.
Wichtig ist, dass die Entscheidung gemeinsam getroffen wird, alle Beteiligten einbezogen werden und die Würde und Selbstbestimmung der pflegebedürftigen Person im Mittelpunkt stehen. Die Grundlagen der 24-Stunden-Pflege sollten allen Beteiligten klar sein, bevor eine Entscheidung getroffen wird.
Häufig gestellte Fragen zum Finden von 24 Stunden Pflegekräften
Wie lange dauert es, bis eine passende 24-Stunden-Pflegekraft gefunden ist?
Bei seriösen Vermittlungsagenturen dauert der Prozess vom Erstkontakt bis zum Betreuungsbeginn in der Regel zwei bis vier Wochen. Nach dem Beratungsgespräch und der Bedarfsanalyse präsentiert die Agentur innerhalb von einer Woche passende Kandidatinnen. Nach Ihrer Entscheidung benötigt die Betreuungskraft etwa eine Woche für die Anreisevorbereitung. In dringenden Fällen ist manchmal auch eine schnellere Vermittlung innerhalb von sieben bis zehn Tagen möglich, allerdings mit weniger Auswahlmöglichkeiten. Planen Sie ausreichend Zeit ein, um die richtige Entscheidung zu treffen – Qualität geht vor Schnelligkeit.
Kann ich die Betreuungskraft vor Betreuungsbeginn persönlich kennenlernen?
Die meisten seriösen Agenturen bieten die Möglichkeit eines Kennenlern-Telefonats oder Video-Gesprächs vor Betreuungsbeginn an. Dies hilft beiden Seiten, einen ersten Eindruck zu gewinnen und wichtige Fragen zu klären. Ein persönliches Treffen vor Ort ist aufgrund der Entfernungen meist nicht praktikabel. Allerdings vereinbaren viele Agenturen eine Probezeit von zwei bis vier Wochen, in der beide Seiten prüfen können, ob die Zusammenarbeit funktioniert. Bei Unzufriedenheit kann in dieser Zeit unkompliziert ein Wechsel der Betreuungskraft organisiert werden.
Was passiert, wenn die Chemie zwischen Pflegebedürftigem und Betreuungskraft nicht stimmt?
Seriöse Vermittlungsagenturen bieten in solchen Fällen unkompliziert einen Wechsel der Betreuungskraft an. Meist gibt es eine Probezeit von zwei bis vier Wochen, in der ein Wechsel ohne zusätzliche Kosten möglich ist. Wichtig ist, dass Sie der Agentur konkret mitteilen, was nicht passt, damit die nächste Vermittlung besser gelingt. Kleinere Anlaufschwierigkeiten sind normal und lassen sich oft durch offene Gespräche lösen. Wenn jedoch grundlegende Persönlichkeitsunterschiede oder Kommunikationsprobleme bestehen, ist ein Wechsel die bessere Lösung. Professionelle Agenturen haben einen Pool an Betreuungskräften und können zeitnah Alternativen anbieten.
Wie oft wechseln die Betreuungskräfte, und wie läuft der Wechsel ab?
Der typische Rhythmus liegt bei einem Wechsel alle zwei bis drei Monate. Dies ist notwendig, da die Betreuungskräfte in ihre Heimatländer zurückkehren, um dort Zeit mit ihren Familien zu verbringen. Seriöse Agenturen organisieren den Wechsel so, dass eine nahtlose Übergabe stattfindet. Idealerweise überschneiden sich die Betreuungskräfte für einen Tag, um wichtige Informationen direkt auszutauschen. Die Agentur koordiniert An- und Abreise und stellt sicher, dass die neue Betreuungskraft über alle relevanten Informationen zur Pflegesituation verfügt. Viele Familien arbeiten langfristig mit zwei festen Betreuungskräften, die sich abwechseln, was Kontinuität und Vertrauen fördert.
Sind die Betreuungskräfte wirklich 24 Stunden am Tag verfügbar?
Nein, der Begriff “24-Stunden-Betreuung” ist irreführend und beschreibt eher die Anwesenheit im Haushalt als die tatsächliche Arbeitszeit. Nach deutschem Arbeitsrecht darf niemand 24 Stunden durchgehend arbeiten. Betreuungskräfte haben geregelte Arbeitszeiten mit Pausen und Ruhezeiten. Die tägliche Arbeitszeit liegt bei etwa acht Stunden, plus Bereitschaftszeiten für leichtere Tätigkeiten oder Notfälle. Die Betreuungskraft hat Anspruch auf freie Tage, Pausen und ausreichend Schlaf. Bei intensivem nächtlichen Betreuungsbedarf muss dies gesondert vereinbart und vergütet werden. Unser Artikel zu Ruhezeiten und Arbeitszeitmodellen erklärt die rechtlichen Rahmenbedingungen detailliert.
Kann die Betreuungskraft auch medizinische Behandlungspflege übernehmen?
Dies hängt von der Qualifikation der Betreuungskraft ab. Betreuungskräfte ohne medizinische Ausbildung dürfen keine Behandlungspflege durchführen, also keine Injektionen geben, keine Wunden versorgen oder keine Medikamente über Sonden verabreichen. Sie können jedoch bei der Grundpflege helfen, Medikamente anreichen und den Gesundheitszustand beobachten. Examinierte Pflegekräfte mit anerkannter Ausbildung dürfen auch Behandlungspflege übernehmen, sofern diese ärztlich verordnet ist. In vielen Fällen ist die Kombination aus Betreuungskraft für die Grundversorgung und ambulantem Pflegedienst für die medizinische Behandlungspflege die beste Lösung. Die Kosten für den Pflegedienst werden durch die Pflegesachleistung gedeckt.
Wie stelle ich sicher, dass die Vermittlung legal und sozialversicherungsrechtlich korrekt abläuft?
Achten Sie auf folgende Merkmale: Die Agentur arbeitet ausschließlich mit dem Entsendungsmodell, bei dem die Betreuungskraft bei einem Unternehmen im Heimatland angestellt ist. Lassen Sie sich die A1-Bescheinigung vorlegen, die bestätigt, dass Sozialversicherungsbeiträge im Heimatland gezahlt werden. Seriöse Agenturen können auch Nachweise über die Gewerbeanmeldung im Heimatland und die Entsendebestätigung vorlegen. Prüfen Sie, ob die Agentur ein vollständiges Impressum mit Handelsregistereintrag hat. Zertifizierungen wie die DIN SPEC 33454 oder Mitgliedschaften in Branchenverbänden sind zusätzliche Qualitätsmerkmale. Vorsicht bei Dumpingpreisen unter 2.000 Euro – diese deuten meist auf illegale Beschäftigung hin.
Was kostet die Vermittlung einer 24-Stunden-Pflegekraft insgesamt?
Die Gesamtkosten setzen sich aus mehreren Komponenten zusammen: Die monatlichen Betreuungskosten liegen je nach Qualifikation und Sprachkenntnissen zwischen 2.200 und 4.000 Euro. Hinzu kommen Verpflegungskosten von etwa 200 bis 300 Euro sowie anteilige Fahrtkosten von 50 bis 100 Euro monatlich. Eine einmalige Vermittlungsgebühr von 0 bis 500 Euro kann anfallen. Insgesamt sollten Sie mit monatlichen Gesamtkosten von 2.500 bis 4.500 Euro rechnen. Davon können Sie verschiedene Leistungen der Pflegeversicherung abziehen: Pflegegeld (347 bis 990 Euro je nach Pflegegrad), umgelegte Verhinderungspflege (etwa 134 Euro monatlich) und Entlastungsbetrag (125 Euro). Der verbleibende Eigenanteil liegt typischerweise zwischen 1.500 und 3.000 Euro monatlich. Detaillierte Informationen finden Sie in unserem Artikel zu Kosten der 24-Stunden-Betreuung.
Kann ich mehrere Angebote verschiedener Agenturen vergleichen?
Ja, das ist sogar empfehlenswert. Holen Sie Angebote von mindestens drei verschiedenen Agenturen ein und vergleichen Sie nicht nur die Preise, sondern auch die Leistungen, Vertragsbedingungen und den Gesamteindruck. Achten Sie auf Transparenz bei der Kostenaufstellung, faire Kündigungsfristen, Qualifikation der vermittelten Betreuungskräfte und die Qualität der Beratung. Seriöse Agenturen bieten kostenlose und unverbindliche Erstberatungen an. Nehmen Sie sich Zeit für diesen Vergleich – es geht um eine wichtige Entscheidung für die Pflege Ihres Angehörigen. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen und unterschreiben Sie nichts, bevor Sie nicht alle Fragen geklärt haben.
Was passiert im Krankheitsfall oder bei Urlaub der Betreuungskraft?
Seriöse Agenturen haben für solche Fälle Vertretungsregelungen. Bei kurzen Erkrankungen von wenigen Tagen organisiert die Agentur meist keine Vertretung, sondern die Familie überbrückt diese Zeit selbst oder mit Unterstützung eines ambulanten Pflegedienstes. Bei längeren Ausfällen oder geplantem Urlaub stellt die Agentur eine Ersatzbetreuungskraft zur Verfügung. Die Kosten für die Vertretung sind meist im monatlichen Betreuungspreis enthalten. Klären Sie diese Regelungen unbedingt vor Vertragsabschluss und lassen Sie sie schriftlich fixieren. Manche Agenturen arbeiten mit einem festen Vertretungspool, andere organisieren im Bedarfsfall eine passende Ersatzkraft.
Kann ich als Familie auch direkt eine Betreuungskraft aus dem Ausland anstellen?
Theoretisch ja, praktisch ist dies jedoch mit erheblichem Aufwand und Risiken verbunden. Sie müssten die Betreuungskraft offiziell als Arbeitgeber anstellen, Sozialversicherungsbeiträge zahlen, Lohnabrechnung durchführen und alle arbeitsrechtlichen Vorgaben einhalten. Die Rekrutierung im Ausland, Sprachbarrieren und die Organisation des gesamten Prozesses sind für Privatpersonen kaum zu bewältigen. Zudem tragen Sie als Arbeitgeber das volle Risiko bei Krankheit, Urlaub oder Konflikten. Die Zusammenarbeit mit einer professionellen Vermittlungsagentur ist zwar teurer, bietet aber Rechtssicherheit, professionelle Unterstützung und deutlich weniger Stress. Mehr Informationen dazu finden Sie in unserem Ratgeber zur 24-Stunden-Pflege ohne Agentur.
Gibt es auch deutsche 24-Stunden-Pflegekräfte?
Ja, es gibt auch deutsche 24-Stunden-Pflegekräfte, allerdings sind diese deutlich seltener und erheblich teurer. Die monatlichen Kosten liegen bei 5.000 bis 7.000 Euro, da deutsches Lohnniveau und deutsche Sozialversicherungsbeiträge gelten. Für die meisten Familien ist dies finanziell nicht darstellbar. Die überwiegende Mehrheit der 24-Stunden-Betreuungskräfte kommt aus osteuropäischen Ländern, insbesondere Polen, Rumänien, Bulgarien und der Slowakei. Diese Betreuungskräfte sind oft sehr erfahren, engagiert und bringen kulturelle Werte wie Respekt vor älteren Menschen mit. Mit guten bis sehr guten Deutschkenntnissen funktioniert die Kommunikation meist problemlos.
Wie kann ich die Qualität der Betreuung während des laufenden Einsatzes überprüfen?
Regelmäßige Kommunikation ist der Schlüssel. Führen Sie wöchentlich Gespräche mit der Betreuungskraft über den Gesundheitszustand Ihres Angehörigen, besondere Vorkommnisse und den allgemeinen Verlauf. Besuchen Sie Ihren Angehörigen regelmäßig und achten Sie auf Wohlbefinden, Körperpflege, Ernährungszustand und die Atmosphäre im Haushalt. Viele Agenturen führen auch eigene Qualitätskontrollen durch, etwa durch Telefonate mit beiden Seiten oder gelegentliche Hausbesuche. Ein Pflegetagebuch, in dem wichtige Ereignisse, Medikamentengabe und Besonderheiten dokumentiert werden, hilft bei der Qualitätssicherung. Bei Auffälligkeiten oder Sorgen kontaktieren Sie umgehend die Vermittlungsagentur.
Fazit: Der Weg zur passenden 24-Stunden-Pflegekraft
Die Suche nach einer vertrauenswürdigen 24 Stunden Pflegekraft ist eine der wichtigsten Entscheidungen, die Sie für Ihren pflegebedürftigen Angehörigen treffen können. Wie dieser umfassende Ratgeber gezeigt hat, erfordert die Vermittlung von 24 Stunden Pflegekräften sorgfältige Planung, fundierte Information und die Auswahl einer seriösen 24 Stunden Pflege Agentur.
Die wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst:
Qualität hat ihren Preis: Seriöse Vermittlung mit rechtssicheren Beschäftigungsverhältnissen kostet zwischen 2.200 und 4.000 Euro monatlich – je nach Qualifikation und Sprachkenntnissen der Betreuungskraft. Dumpingpreise sind meist ein Warnsignal für unseriöse Anbieter oder illegale Beschäftigung.
Rechtssicherheit ist unverzichtbar: Arbeiten Sie ausschließlich mit Agenturen zusammen, die das Entsendungsmodell nutzen und die A1-Bescheinigung vorlegen können. Dies schützt Sie vor rechtlichen und finanziellen Risiken.
Die Chemie entscheidet: Fachliche Qualifikation ist wichtig, aber die menschliche Ebene macht den Unterschied zwischen einer funktionierenden und einer wirklich guten Betreuung aus. Nehmen Sie sich Zeit für die Auswahl und scheuen Sie sich nicht, bei grundlegenden Problemen einen Wechsel zu fordern.
Finanzierung ist möglich: Durch geschickte Nutzung aller Pflegeleistungen – Pflegegeld, Verhinderungspflege, Kurzzeitpflege und Entlastungsbetrag – lässt sich ein erheblicher Teil der Kosten decken. Der verbleibende Eigenanteil liegt meist deutlich unter den Kosten eines Pflegeheimplatzes.
Professionelle Unterstützung nutzen: Eine gute Vermittlungsagentur ist mehr als nur ein Personalvermittler. Sie berät umfassend, organisiert den gesamten Prozess, bleibt während der Betreuung Ansprechpartner und reagiert schnell bei Problemen.
Realistische Erwartungen haben: Die 24-Stunden-Betreuung ist keine Wunderlösung für alle Pflegesituationen. Sie hat Grenzen und funktioniert am besten als Teil eines Gesamtkonzepts, das auch ambulante Pflegedienste, ärztliche Versorgung und Unterstützung durch Angehörige einbezieht.
Die Entscheidung für eine 24-Stunden-Betreuung ermöglicht es vielen pflegebedürftigen Menschen, in ihrer vertrauten Umgebung zu bleiben und dabei professionelle Unterstützung zu erhalten. Sie entlastet pflegende Angehörige erheblich und bietet oft eine würdevollere Alternative zum Pflegeheim.
Nehmen Sie sich Zeit für die Auswahl der richtigen Agentur, stellen Sie alle wichtigen Fragen und lassen Sie sich umfassend beraten. Die Investition in eine gute Betreuung ist eine Investition in Lebensqualität, Würde und Selbstbestimmung – für Ihren Angehörigen und für Sie selbst.
Weitere hilfreiche Informationen finden Sie in unserem umfassenden Ratgeber-Bereich und in unserem Pflege-Glossar, das alle wichtigen Fachbegriffe verständlich erklärt. Bei Fragen zur häuslichen Pflege und zur Gestaltung eines altersgerechten Wohnumfelds bietet unser Ratgeber zum barrierefreien Wohnen im Alter wertvolle Anregungen.

Kostenlose Beratung zur 24-Stunden-Betreuung – individuell, professionell und mit Herz
Angebot anfordern Beraten lassenHinweis: Dieser Artikel dient der Information und ersetzt keine professionelle medizinische oder rechtliche Beratung. Alle Angaben zu Kosten und Förderungen entsprechen dem Stand 2025 und können sich ändern. Die Vermittlung von Betreuungskräften unterliegt komplexen rechtlichen Regelungen. Lassen Sie sich vor Vertragsabschluss von einer seriösen Agentur umfassend beraten und prüfen Sie alle Dokumente sorgfältig. Bei rechtlichen oder medizinischen Fragen konsultieren Sie bitte entsprechende Fachleute. Stand: Oktober 2025