Würde und Komfort im eigenen Bett bewahren
Nächtliche Blasenschwäche gehört zu den intimsten Herausforderungen im Alter – und betrifft weit mehr Menschen als öffentlich darüber gesprochen wird. Über 6 Millionen Menschen in Deutschland leben mit Inkontinenz, wobei nächtliche Episoden besonders belastend sind. Die Sorge vor durchnässten Matratzen, unangenehmen Gerüchen und dem ständigen Wäschewechsel raubt Betroffenen und pflegenden Angehörigen gleichermaßen den Schlaf.
Eine Inkontinenz Matratze oder hochwertige Betteinlagen bei Inkontinenz können hier entscheidend zur Lebensqualität beitragen. Sie schützen nicht nur die teure Matratze vor Feuchtigkeit und Gerüchen, sondern ermöglichen es Betroffenen, mit mehr Selbstvertrauen und Würde zu schlafen. Doch die Auswahl ist überwältigend: Wasserdichte Matratzenbezüge, saugende Betteinlagen, spezielle Inkontinenz-Matratzen – was ist wirklich sinnvoll?
In diesem umfassenden Ratgeber erfahren Sie alles Wichtige über Inkontinenz-Matratzen und Betteinlagen: Welche Varianten es gibt, worauf Sie beim Kauf achten sollten, wie Sie Matratzen optimal schützen und welche Lösungen sich im Alltag wirklich bewähren. Zudem klären wir, welche Kosten auf Sie zukommen und wann die Pflegekasse die Hilfsmittel übernimmt. Denn guter Schlaf ist keine Frage des Alters – sondern der richtigen Ausstattung.
Was sind Inkontinenz-Matratzen und Betteinlagen? Definition und Abgrenzung
Der Begriff Inkontinenz Matratze wird im Alltag oft unpräzise verwendet und meint verschiedene Schutzsysteme fürs Bett. Grundsätzlich lassen sich drei Kategorien unterscheiden:
1. Spezielle Inkontinenz-Matratzen: Dabei handelt es sich um vollwertige Matratzen mit integriertem Nässeschutz. Der Matratzenkern besteht aus wasserabweisenden Materialien wie beschichtetem Kaltschaum oder speziellen Polyurethan-Schäumen. Die Oberfläche ist atmungsaktiv, aber flüssigkeitsdicht. Diese Matratzen sind besonders für Menschen mit schwerer Inkontinenz bei Frauen oder Männern geeignet, bei denen regelmäßig größere Flüssigkeitsmengen anfallen.
2. Matratzenschutzbezüge (Inkontinenzbezüge): Diese wasserdichten Bezüge werden über die vorhandene Matratze gezogen und schützen diese vor Durchfeuchtung. Sie bestehen meist aus atmungsaktiven, aber flüssigkeitsdichten Membranen wie PU-Beschichtungen oder modernen Polyurethan-Laminaten. Hochwertige Modelle sind geräuscharm, atmungsaktiv und verhindern Hitzestau – ein wichtiger Aspekt für erholsamen Schlaf.
3. Betteinlagen und Inkontinenzauflagen: Inkontinenz Betteinlagen sind saugende Unterlagen, die auf die Matratze oder das Bettlaken gelegt werden. Sie nehmen Flüssigkeit direkt auf und halten die Hautoberfläche trocken. Es gibt waschbare Mehrweg-Betteinlagen aus Baumwolle oder Mischgewebe sowie Einweg-Betteinlagen für den einmaligen Gebrauch. Die Saugkraft variiert je nach Produkt zwischen 500 ml und über 3.000 ml.
Die Wahl des richtigen Systems hängt vom Schweregrad der Inkontinenz, der Mobilität der betroffenen Person und den individuellen Bedürfnissen ab. Viele Anwender kombinieren mehrere Schutzsysteme: einen wasserdichten Matratzenbezug als Grundschutz plus eine saugende Betteinlage bei Inkontinenz für den direkten Hautkontakt.
Unterschied zwischen Nässeschutz und Saugfunktion
Ein häufiges Missverständnis: Wasserdichte Matratzenbezüge saugen keine Flüssigkeit auf – sie schützen lediglich die Matratze. Die Feuchtigkeit bleibt auf der Oberfläche, was zu Hautkontakt mit Urin führen kann. Für Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder Inkontinenz bei Demenz, die nachts nicht selbstständig die Position wechseln können, ist daher eine zusätzliche saugende Betteinlage unverzichtbar.
Saugende Inkontinenz Betteinlagen hingegen leiten die Flüssigkeit vom Körper weg und binden sie im Inneren der Auflage. Moderne Produkte nutzen Superabsorber-Polymere (SAP), die ein Vielfaches ihres Eigengewichts an Flüssigkeit binden und dabei die Oberfläche trocken halten. Dies reduziert das Risiko für Hautirritationen, Pilzinfektionen und Dekubitus erheblich.
Arten von Inkontinenz-Matratzen und Betteinlagen im Überblick
Die Produktvielfalt am Markt ist enorm. Um die richtige Wahl zu treffen, sollten Sie die wichtigsten Kategorien kennen:
Wasserdichte Matratzenschutzbezüge
Standard-Matratzenbezüge mit PU-Beschichtung: Die günstigste Variante besteht aus einem Baumwoll- oder Mischgewebe mit einer dünnen Polyurethan-Beschichtung auf der Unterseite. Sie sind waschbar bei 60-95°C und schützen die Matratze zuverlässig vor Durchfeuchtung. Allerdings können einfache Modelle rascheln und sind wenig atmungsaktiv, was zu Schwitzen führt.
Atmungsaktive Membran-Bezüge: Hochwertigere Bezüge nutzen spezielle Membranen, die Wasserdampf durchlassen, aber flüssiges Wasser abweisen. Sie ermöglichen ein besseres Schlafklima und sind besonders für Menschen geeignet, die nachts stark schwitzen. Markenprodukte wie Evolon® oder ähnliche Technologien kosten mehr, bieten aber deutlich höheren Komfort.
Rundum-Reißverschluss oder Spannbetttuch-Form: Matratzenschutzbezüge gibt es entweder mit umlaufendem Reißverschluss, der die Matratze komplett umschließt, oder als Spannbetttuch-Variante, die nur die Oberseite schützt. Für vollständigen Schutz – etwa bei Harn- und Stuhlinkontinenz – empfiehlt sich die Rundum-Variante.
Waschbare Betteinlagen (Mehrweg)
Baumwoll-Molton-Auflagen: Klassische waschbare Betteinlagen bei Inkontinenz aus Baumwoll-Molton sind hautfreundlich, atmungsaktiv und bei hohen Temperaturen waschbar. Sie saugen gut, trocknen aber langsam und haben eine begrenzte Saugkapazität (ca. 500-1.000 ml). Für leichte bis mittlere Inkontinenz sind sie eine ökologische und kostengünstige Lösung.
Auflagen mit Saugkern und wasserdichter Unterseite: Moderne Mehrweg-Betteinlagen kombinieren eine weiche Oberseite (oft Baumwolle oder Mikrofaser) mit einem saugstarken Kern aus Polyester-Vliesen und einer wasserdichten PU-Beschichtung auf der Unterseite. Sie bieten Saugkapazitäten von 1.500-3.000 ml und sind maschinenwaschbar bei 60-95°C. Nach etwa 200-300 Waschgängen lässt die Saugkraft allerdings nach.
Fixierbare Betteinlagen mit Flügeln: Einige Modelle verfügen über seitliche Flügel, die unter die Matratze geschoben werden können. So verrutscht die Auflage nachts nicht – ein wichtiger Aspekt für unruhige Schläfer oder Menschen mit Inkontinenz bei Parkinson, die sich nachts viel bewegen.
Einweg-Betteinlagen
Saugstarke Krankenunterlagen: Einweg-Inkontinenz Betteinlagen bestehen aus mehreren Lagen: einer weichen Vlies-Oberseite, einem saugstarken Zellstoff-Kern mit Superabsorbern und einer flüssigkeitsdichten PE-Folie auf der Unterseite. Sie sind in verschiedenen Größen (40×60 cm bis 90×180 cm) und Saugstärken erhältlich. Nach Gebrauch werden sie im Hausmüll entsorgt.
Vorteile: Hygienisch, praktisch auf Reisen, kein Waschen nötig. Nachteile: Höhere laufende Kosten, Umweltbelastung durch Müll, können rascheln und verrutschen.
Einweg-Betteinlagen sind sinnvoll bei sehr schwerer Inkontinenz, in der Übergangsphase nach Operationen (z.B. Inkontinenz nach Prostata-OP) oder wenn das Waschen von Mehrweg-Produkten nicht möglich ist.
Vollwertige Inkontinenz-Matratzen
Spezielle Matratzen für Inkontinenz haben einen komplett wasserabweisenden Kern, oft aus PU-Schaum oder beschichtetem Kaltschaum. Die Bezüge sind abnehmbar, waschbar und ebenfalls flüssigkeitsdicht. Diese Matratzen sind besonders für Pflegeheime, Krankenhäuser oder häusliche Pflege bei schwerer Inkontinenz konzipiert.
Vorteile: Maximaler Schutz, keine zusätzlichen Bezüge nötig, langlebig. Nachteile: Höhere Anschaffungskosten (300-800 Euro), teilweise weniger Liegekomfort als hochwertige Standard-Matratzen, können bei mangelhafter Qualität Hitzestau verursachen.

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Angebot anfordern Beraten lassenWorauf Sie beim Kauf achten sollten: Qualitätskriterien für Inkontinenz-Matratzen und Betteinlagen
Die Auswahl der richtigen Inkontinenz Matratze oder Betteinlage ist entscheidend für Komfort, Hygiene und Hautgesundheit. Folgende Kriterien helfen bei der Kaufentscheidung:
Saugkapazität und Flüssigkeitsverteilung
Die Saugkapazität wird in Millilitern angegeben und sollte zum Schweregrad der Inkontinenz passen. Für leichte Inkontinenz (bis 200 ml pro Nacht) reichen Betteinlagen mit 500-1.000 ml Aufnahmekapazität. Bei mittlerer bis schwerer Inkontinenz sollten es mindestens 1.500-3.000 ml sein.
Wichtig ist auch die Flüssigkeitsverteilung: Hochwertige Produkte verteilen die Feuchtigkeit gleichmäßig über die gesamte Fläche, statt punktuell zu nässen. Moderne Superabsorber (SAP) ziehen die Flüssigkeit ins Innere und halten die Oberfläche trocken – das minimiert Hautkontakt mit Urin.
Atmungsaktivität und Schlafklima
Eine wasserdichte Matratze Inkontinenz oder ein Matratzenbezug darf nicht zu Hitzestau führen. Achten Sie auf atmungsaktive Materialien, die Wasserdampf durchlassen. Membranbezüge mit einer Wasserdampfdurchlässigkeit von mindestens 2.000 g/m²/24h gelten als gut atmungsaktiv.
Besonders Menschen mit Demenz und Inkontinenz, die nachts unruhig sind, profitieren von einem angenehmen Schlafklima. Schwitzen verstärkt das Risiko für Hautprobleme und mindert die Schlafqualität erheblich.
Geräuschentwicklung
Günstige Matratzenbezüge mit PE- oder PVC-Beschichtung können beim Bewegen rascheln – ein Störfaktor, der den Schlaf beeinträchtigt. Hochwertige Produkte mit PU-Membranen oder Polyurethan-Laminaten sind nahezu geräuschlos. Achten Sie auf Herstellerangaben wie “geräuscharm” oder “leise”.
Waschbarkeit und Haltbarkeit
Hygiene ist bei Inkontinenz-Produkten essenziell. Betteinlagen bei Inkontinenz sollten mindestens bei 60°C, besser bei 95°C waschbar sein, um Keime, Bakterien und Gerüche zuverlässig zu entfernen. Trocknergeeignete Produkte erleichtern die Pflege erheblich.
Mehrweg-Betteinlagen halten je nach Qualität 200-500 Waschgänge. Matratzenschutzbezüge sollten mindestens 200 Wäschen überstehen, ohne dass die Beschichtung brüchig wird oder die Wasserdichtigkeit nachlässt.
Größe und Passform
Matratzenschutzbezüge müssen exakt zur Matratzengröße passen. Zu kleine Bezüge spannen und können reißen, zu große verrutschen. Messen Sie die Matratzenhöhe (Standardhöhen: 16-20 cm, Boxspringbetten: bis 30 cm) und wählen Sie entsprechende Steghöhen.
Inkontinenz Betteinlagen gibt es in Größen von 40×60 cm (für den Beckenbereich) bis 90×180 cm (für die gesamte Liegefläche). Für Einzelbetten reichen oft 75×90 cm, für Doppelbetten empfehlen sich 90×180 cm oder zwei kleinere Auflagen.
Hautfreundlichkeit und Allergien
Die Oberseite der Betteinlage sollte weich, hautfreundlich und frei von Schadstoffen sein. Zertifizierungen wie Öko-Tex Standard 100 oder GOTS (bei Baumwolle) garantieren schadstoffgeprüfte Materialien. Menschen mit empfindlicher Haut sollten auf parfümfreie Produkte achten.
Rutschfestigkeit
Betteinlagen, die nachts verrutschen, sind nutzlos und gefährlich (Sturzrisiko!). Antirutsch-Beschichtungen auf der Unterseite, Gummibänder oder Fixierflügel sorgen für sicheren Halt. Besonders wichtig bei unruhigen Schläfern oder Menschen mit Bewegungseinschränkungen.
Praktische Anwendung: So nutzen Sie Inkontinenz-Matratzen und Betteinlagen optimal
Die richtige Anwendung entscheidet über Komfort, Hygiene und Lebensdauer der Produkte. Hier bewährte Tipps aus der Pflegepraxis:
Mehrschichtiges Schutzsystem aufbauen
Für optimalen Schutz empfiehlt sich ein Schichtsystem:
- Basis: Wasserdichter Matratzenschutzbezug (komplett um die Matratze)
- Darüber: Normales Spannbettlaken aus Baumwolle (für angenehmes Hautgefühl)
- Optional: Waschbare Betteinlage im Beckenbereich (zusätzliche Sicherheit)
- Bei Bedarf: Einweg-Betteinlage für maximale Saugkraft
Dieses System kombiniert Matratzenschutz mit Saugfunktion und ermöglicht schnellen Wechsel bei nächtlichen Zwischenfällen – ohne die gesamte Bettwäsche erneuern zu müssen.
Richtige Platzierung der Betteinlage
Eine Betteinlage bei Inkontinenz wird idealerweise im Becken- und Oberschenkelbereich platziert – dort, wo die meiste Feuchtigkeit anfällt. Bei vollständig bettlägerigen Personen kann eine größere Auflage (90×180 cm) die gesamte Liegefläche schützen.
Fixieren Sie die Betteinlage mit den integrierten Flügeln unter der Matratze oder nutzen Sie zusätzliche Bettlakenspanner. Eine verrutschte Auflage schützt nicht und erhöht das Sturzrisiko beim nächtlichen Aufstehen.
Wechselintervalle und Hygiene
Waschbare Inkontinenz Betteinlagen sollten täglich gewechselt werden, auch wenn sie nicht vollständig durchnässt sind. Urinreste können Gerüche und Hautirritationen verursachen. Halten Sie mindestens 3-5 Betteinlagen vorrätig, um täglichen Wechsel bei gleichzeitigem Waschen und Trocknen zu ermöglichen.
Matratzenschutzbezüge werden je nach Bedarf gewaschen – mindestens alle 2-4 Wochen, bei Durchfeuchtung sofort. Nutzen Sie Hygienespüler oder waschen Sie bei 95°C, um Keime zuverlässig abzutöten.
Geruchsneutralisation
Uringeruch ist eine häufige Sorge. Folgende Maßnahmen helfen:
- Sofortiger Wechsel: Je länger Urin auf Textilien verbleibt, desto intensiver der Geruch
- Vorbehandlung: Einweichen in kaltem Wasser mit Essig (1:10) vor dem Waschen
- Hohe Waschtemperaturen: 60-95°C töten geruchsbildende Bakterien ab
- Hygienespüler: Spezielle Wäschezusätze neutralisieren Gerüche
- Lufttrocknung: UV-Licht der Sonne wirkt desinfizierend und geruchsneutralisierend
Bei hartnäckigen Gerüchen in der Matratze hilft ein Enzymreiniger für Tierurin – er zersetzt Harnsäurekristalle biologisch.
Hautpflege nicht vergessen
Auch die beste Inkontinenz Matratze ersetzt nicht die konsequente Hautpflege. Reinigen Sie die Haut nach jedem Zwischenfall mit pH-neutralen Waschlotionen, trocknen Sie gründlich (auch Hautfalten!) und tragen Sie eine Schutzpflege auf. Zinkoxid-haltige Cremes schützen vor Feuchtigkeit und beugen Hautreizungen vor.
Kostenübernahme durch die Pflegekasse: Wann zahlt die Krankenkasse?
Die gute Nachricht: Viele Inkontinenz-Hilfsmittel sind erstattungsfähig. Allerdings gibt es Unterschiede zwischen Hilfsmitteln und Pflegehilfsmitteln:
Hilfsmittel nach § 33 SGB V (Krankenversicherung)
Saugende Betteinlagen bei Inkontinenz gelten als Hilfsmittel und können über die Krankenkasse bezogen werden. Voraussetzungen:
- Ärztliche Verordnung (Rezept) mit Diagnose und Hilfsmittelnummer
- Produkt ist im Hilfsmittelverzeichnis gelistet
- Medizinische Notwendigkeit ist gegeben
Die Krankenkasse übernimmt die Kosten abzüglich der gesetzlichen Zuzahlung (10% des Abgabepreises, mindestens 5 Euro, maximal 10 Euro pro Monat). Chronisch Kranke zahlen nur 1% des Bruttoeinkommens jährlich.
Wichtig: Meist arbeiten Krankenkassen mit Vertragspartnern (Sanitätshäusern) zusammen. Bei Bezug über andere Anbieter kann die Erstattung verweigert werden. Klären Sie dies vorab!
Pflegehilfsmittel zum Verbrauch nach § 40 SGB XI (Pflegeversicherung)
Menschen mit anerkanntem Pflegegrad (1-5) haben Anspruch auf Pflegehilfsmittel zum Verbrauch im Wert von bis zu 40 Euro monatlich. Dazu gehören unter anderem:
- Einmalhandschuhe
- Desinfektionsmittel
- Mundschutz
- Einweg-Bettschutzeinlagen (in manchen Fällen)
Waschbare Betteinlagen und Matratzenschutzbezüge fallen nicht unter diese Pauschale, da sie nicht “zum Verbrauch” bestimmt sind. Sie können aber als Hilfsmittel über die Krankenkasse beantragt werden.
Matratzenschutzbezüge: Eigenleistung oder Erstattung?
Wasserdichte Matratzenschutzbezüge werden von den Kassen unterschiedlich gehandhabt. Manche Krankenkassen erstatten sie als Hilfsmittel, andere lehnen ab mit dem Argument, es handle sich um “Gebrauchsgegenstände des täglichen Lebens”.
Tipp: Stellen Sie einen formlosen Antrag bei Ihrer Krankenkasse mit ärztlichem Attest. Begründen Sie die medizinische Notwendigkeit (z.B. Schutz vor Hautinfektionen, Vermeidung von Dekubitus). Bei Ablehnung können Sie Widerspruch einlegen.
Antragstellung Schritt für Schritt
- Arztbesuch: Lassen Sie sich ein Rezept für “saugende Bettschutzeinlagen” oder “Inkontinenz-Bettauflagen” ausstellen (mit Hilfsmittelnummer aus dem Hilfsmittelverzeichnis)
- Sanitätshaus: Gehen Sie zu einem Vertragspartner Ihrer Krankenkasse
- Produktauswahl: Lassen Sie sich beraten, welche Produkte Ihre Kasse erstattet
- Lieferung: Das Sanitätshaus rechnet direkt mit der Kasse ab, Sie zahlen nur die Zuzahlung
- Folgeversorgung: Bei Bedarf erhalten Sie regelmäßig Nachschub (z.B. monatlich bei Einweg-Produkten)
Bei Menschen mit Pflegegeld und häuslicher Betreuung übernimmt oft die Betreuungskraft die Organisation – ein weiterer Vorteil der 24-Stunden-Pflege aus Polen.
Praxisbeispiele: Wie Inkontinenz-Matratzen den Alltag erleichtern
Beispiel 1: Frau Schmidt (78) mit Belastungsinkontinenz nach Schlaganfall
Frau Schmidt erlitt vor einem Jahr einen Schlaganfall und leidet seitdem unter Belastungsinkontinenz. Nachts kommt es 2-3 Mal pro Woche zu kleineren Urinverlusten (ca. 100-200 ml). Ihre Tochter war zunächst mit der Situation überfordert: ständiges Bettenwechseln, Matratze feucht, unangenehme Gerüche.
Lösung: Die Tochter besorgte einen atmungsaktiven Matratzenschutzbezug mit PU-Membran (Kosten: 60 Euro, Eigenleistung) und ließ sich vom Hausarzt waschbare Betteinlagen (75×90 cm, Saugkraft 1.500 ml) verschreiben. Die Krankenkasse übernahm die Kosten für 5 Betteinlagen, Zuzahlung 10 Euro.
Ergebnis: Die Matratze ist geschützt, die Betteinlagen werden täglich gewechselt und bei 95°C gewaschen. Frau Schmidt schläft wieder ruhiger, da sie keine Angst mehr vor “Missgeschicken” hat. Die Tochter ist entlastet, da nur noch die Betteinlage gewechselt werden muss, nicht die gesamte Bettwäsche.
Beispiel 2: Herr Müller (82) mit schwerer Inkontinenz bei Demenz
Herr Müller leidet an fortgeschrittener Demenz mit Inkontinenz. Er ist nachts sehr unruhig, läuft umher und hat kein Gefühl mehr für seine Blase. Mehrmals pro Nacht kommt es zu größeren Urinverlusten (300-500 ml). Seine Ehefrau (79) war körperlich und emotional am Limit.
Lösung: Die Familie entschied sich für eine Seniorenbetreuung zuhause. Die polnische Betreuungskraft organisierte ein professionelles Schutzsystem: Spezielle Inkontinenz-Matratze (400 Euro, Eigenleistung), darüber ein Spannbettlaken, zusätzlich große Einweg-Betteinlagen (90×180 cm) über die Krankenkasse.
Ergebnis: Die Betreuungskraft wechselt bei Bedarf nachts die Einweg-Betteinlage (dauert 2 Minuten), die Matratze bleibt geschützt. Herr Müller trägt zusätzlich Inkontinenz-Pants. Die Ehefrau kann durchschlafen, da die Betreuungskraft die nächtliche Versorgung übernimmt. Die Würde von Herrn Müller bleibt gewahrt, da die Betreuungskraft diskret und professionell vorgeht.
Beispiel 3: Frau Wagner (71) nach Prostata-OP ihres Mannes
Herr Wagner (74) entwickelte nach einer Prostata-Operation eine vorübergehende Inkontinenz nach Prostata-OP. Die Ärzte prognostizierten Besserung innerhalb von 6-12 Monaten. In der Übergangszeit kam es nachts zu Urinverlusten.
Lösung: Frau Wagner nutzte zunächst Einweg-Betteinlagen (60×90 cm), die über die Krankenkasse bezogen wurden. Nach 3 Monaten, als die Inkontinenz nachließ, wechselte sie zu waschbaren Betteinlagen mit geringerer Saugkraft (1.000 ml).
Ergebnis: Die flexible Lösung passte sich dem Heilungsverlauf an. Nach 8 Monaten war die Inkontinenz vollständig verschwunden. Die waschbaren Betteinlagen behielt das Ehepaar als “Sicherheitsnetz” – ein beruhigendes Gefühl für beide.
Beispiel 4: Familie Hoffmann mit pflegebedürftigem Vater (85) im Mehrgenerationenhaus
Herr Hoffmann senior lebt bei seiner Tochter und deren Familie. Er hat Pflegegrad 3 und leidet an Inkontinenz bei Parkinson. Die Familie wollte ihn nicht ins Heim geben, war aber mit der nächtlichen Pflege überfordert – besonders, da beide Elternteile berufstätig sind.
Lösung: Die Familie nutzte die 24-Stunden-Pflege bei Pflegegrad 3. Die Betreuungskraft richtete ein professionelles Pflegebett mit Inkontinenz-Matratze, wasserdichtem Bezug und waschbaren Betteinlagen ein. Zusätzlich etablierte sie ein nächtliches Toiletten-Ritual (alle 3 Stunden), was die Inkontinenz-Episoden deutlich reduzierte.
Ergebnis: Herr Hoffmann senior behielt seine Würde, die Familie ist entlastet, und die Betreuungskraft koordiniert auch die Versorgung mit Inkontinenz-Hilfsmitteln über die Krankenkasse. Die Tochter kann beruhigt arbeiten gehen, da sie weiß, dass ihr Vater professionell versorgt wird.

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Angebot anfordern Beraten lassenHäufige Fehler vermeiden: Was Sie bei Inkontinenz-Matratzen und Betteinlagen beachten sollten
Fehler 1: Zu kleine oder zu große Betteinlagen
Eine 40×60 cm Betteinlage reicht bei mittlerer bis schwerer Inkontinenz nicht aus – die Feuchtigkeit läuft seitlich über. Andererseits sind 90×180 cm Auflagen bei leichter Inkontinenz überdimensioniert und teuer. Wählen Sie die Größe passend zum Schweregrad und zur Körpergröße.
Fehler 2: Nur auf Wasserdichtigkeit achten, Atmungsaktivität vernachlässigen
Ein billiger PVC-Matratzenbezug schützt zwar die Matratze, führt aber zu Schwitzen, Hitzestau und schlechtem Schlaf. Investieren Sie in atmungsaktive Membranbezüge – Ihr Schlafkomfort wird es Ihnen danken.
Fehler 3: Zu seltenes Wechseln
Auch wenn eine Inkontinenz Betteinlage noch nicht vollständig durchnässt ist, sollte sie täglich gewechselt werden. Urinreste bieten Nährboden für Bakterien und verursachen Gerüche und Hautprobleme.
Fehler 4: Falsche Waschmittel und Temperaturen
Weichspüler verstopft die Poren von Membran-Bezügen und reduziert die Atmungsaktivität. Waschen Sie Inkontinenz-Textilien ohne Weichspüler bei mindestens 60°C (besser 95°C) mit Vollwaschmittel oder Hygienespüler.
Fehler 5: Keine Ersatz-Betteinlagen vorrätig
Wenn nachts eine Betteinlage durchnässt und keine Ersatzauflage da ist, wird die gesamte Bettwäsche feucht. Halten Sie immer mindestens 2-3 Betteinlagen griffbereit – am besten in einer Box neben dem Bett.
Fehler 6: Scham verhindert rechtzeitige Versorgung
Viele Betroffene zögern aus Scham, Inkontinenz-Hilfsmittel zu nutzen. Dabei sind Inkontinenz Matratzen und Betteinlagen keine Schande, sondern ein Zeichen von Selbstfürsorge und Würde. Je früher Sie handeln, desto besser schützen Sie Ihre Haut und Ihre Lebensqualität.
Wann professionelle Unterstützung sinnvoll ist
Inkontinenz-Hilfsmittel sind wichtig – aber sie ersetzen keine professionelle Pflege, wenn die Belastung zu groß wird. Folgende Warnsignale deuten darauf hin, dass Sie Unterstützung brauchen:
- Sie wachen mehrmals pro Nacht auf, um Betteinlagen zu wechseln
- Die körperliche Belastung (Heben, Waschen, Betten beziehen) überfordert Sie
- Sie leiden unter chronischem Schlafmangel und Erschöpfung
- Die Inkontinenz verschlimmert sich trotz Hilfsmitteln
- Hautprobleme (Rötungen, Pilzinfektionen, Dekubitus) treten auf
- Sie vernachlässigen Ihre eigene Gesundheit und soziale Kontakte
In solchen Situationen kann eine 24-Stunden-Betreuung die Lösung sein. Eine erfahrene Betreuungskraft übernimmt:
- Nächtliche Versorgung und Betteinlagen-Wechsel
- Hautpflege und Dekubitus-Prophylaxe
- Organisation der Hilfsmittelversorgung
- Regelmäßige Toilettengänge zur Inkontinenz-Reduktion
- Würdevolle Begleitung bei intimen Pflegetätigkeiten
Besonders bei Demenz und Inkontinenz ist professionelle Betreuung oft unverzichtbar. Betroffene vergessen Toilettengänge, erkennen die Notwendigkeit nicht oder lehnen Hilfe ab. Eine geschulte Betreuungskraft geht mit solchen Situationen geduldig und würdevoll um.
Die Kosten für eine 24-Stunden-Betreuung können durch Pflegegeld, Pflegesachleistungen und weitere Zuschüsse erheblich reduziert werden. Bei Pflegegrad 3 beispielsweise stehen 599 Euro Pflegegeld monatlich zur Verfügung, die für die Finanzierung genutzt werden können. Mehr Details finden Sie in unserem Ratgeber zu Kosten der 24-Stunden-Betreuung.

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Angebot anfordern Beraten lassenProduktempfehlungen und Kaufberatung
Die Auswahl am Markt ist riesig. Hier eine Orientierung nach Bedarf:
Für leichte Inkontinenz (bis 200 ml/Nacht)
Matratzenschutz: Atmungsaktiver Spannbettlaken-Bezug mit PU-Membran (30-50 Euro)
Betteinlage: Waschbare Molton-Auflage 75×90 cm (15-25 Euro) oder kleine Einweg-Betteinlagen 40×60 cm (über Krankenkasse)
Vorteil: Kostengünstig, unauffällig, komfortabel
Für mittlere Inkontinenz (200-500 ml/Nacht)
Matratzenschutz: Rundum-Matratzenbezug mit Reißverschluss, atmungsaktiv (50-80 Euro)
Betteinlage: Waschbare Betteinlage mit Saugkern 75×90 cm, Saugkraft 1.500-2.000 ml (25-40 Euro pro Stück, 3-5 Stück vorrätig halten)
Vorteil: Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, umweltfreundlich, zuverlässig
Für schwere Inkontinenz (über 500 ml/Nacht)
Matratzenschutz: Spezielle Inkontinenz-Matratze mit integriertem Nässeschutz (300-600 Euro) ODER hochwertiger Rundum-Bezug (80-120 Euro)
Betteinlage: Saugstarke Einweg-Betteinlagen 90×180 cm (über Krankenkasse) ODER waschbare Betteinlagen mit 3.000 ml Saugkraft (40-60 Euro pro Stück)
Vorteil: Maximale Sicherheit, geeignet für Pflegebett-Situationen
Für unterwegs und Reisen
Empfehlung: Einweg-Betteinlagen 60×90 cm, einzeln verpackt (praktisch für Hotelübernachtungen, Besuche bei Verwandten)
Alternative: Kompakte, faltbare waschbare Betteinlage mit Tragetasche
Wo kaufen?
- Sanitätshäuser: Persönliche Beratung, Anprobe, direkte Kassenabrechnung
- Online-Shops (z.B. Amazon, Sanität-Online): Große Auswahl, Kundenbewertungen, oft günstiger
- Apotheken: Diskrete Beratung, kleine Auswahl
- Drogerien (dm, Rossmann): Einweg-Betteinlagen, begrenzte Auswahl
Tipp: Bestellen Sie zunächst Musterprodukte oder kleine Packungen zum Testen, bevor Sie größere Mengen kaufen. Nicht jedes Produkt passt zu jeder Person!
Ergänzende Maßnahmen: Ganzheitlicher Umgang mit nächtlicher Inkontinenz
Eine Inkontinenz Matratze allein löst das Problem nicht. Folgende Maßnahmen ergänzen den Schutz:
Trinkverhalten anpassen
Reduzieren Sie die Flüssigkeitszufuhr 2-3 Stunden vor dem Schlafengehen. Achten Sie aber darauf, tagsüber ausreichend zu trinken (1,5-2 Liter), um Harnwegsinfektionen vorzubeugen. Vermeiden Sie abends harntreibende Getränke wie Kaffee, schwarzen Tee, Alkohol.
Toilettengang vor dem Schlafen
Gehen Sie unmittelbar vor dem Zubettgehen nochmals zur Toilette – auch wenn kein Harndrang besteht. Lassen Sie sich Zeit, die Blase vollständig zu entleeren (Doppelmiktion: einmal Wasser lassen, kurz warten, nochmals versuchen).
Nächtliche Toilettengänge einplanen
Bei mittlerer bis schwerer Inkontinenz kann es sinnvoll sein, nachts 1-2 Mal zur Toilette zu gehen (z.B. um 2 Uhr und 5 Uhr). Stellen Sie einen Wecker oder nutzen Sie eine Betreuungskraft, die Sie sanft weckt. Nachtlichter und ein barrierefreies Bad erleichtern den Weg.
Beckenbodentraining
Gezieltes Beckenbodentraining kann bei Belastungsinkontinenz und Dranginkontinenz die Symptome deutlich verbessern. Physiotherapeuten bieten spezielle Kurse an. Auch im höheren Alter ist Training wirksam – es ist nie zu spät!
Medizinische Abklärung
Inkontinenz ist keine unvermeidbare Alterserscheinung! Lassen Sie die Ursachen ärztlich abklären. Oft helfen Medikamente bei Inkontinenz, Hormontherapien oder kleine operative Eingriffe. Bei Frauen kann ein Pessar bei Inkontinenz Linderung bringen, bei Männern nach Prostata-OP gibt es spezielle Therapien.
Psychologische Unterstützung
Inkontinenz belastet die Psyche. Scham, sozialer Rückzug, Depressionen sind häufig. Scheuen Sie sich nicht, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Selbsthilfegruppen bieten Austausch mit Betroffenen und wertvolle Tipps.
Besondere Situationen: Inkontinenz-Matratzen bei spezifischen Erkrankungen
Inkontinenz bei Demenz
Menschen mit Demenz und Inkontinenz vergessen oft, zur Toilette zu gehen, oder erkennen den Harndrang nicht mehr. Hier ist ein strukturierter Toilettengang alle 2-3 Stunden hilfreich. Einweg-Betteinlagen sind praktisch, da Betroffene waschbare Auflagen manchmal entfernen oder verstecken.
Tipp: Markieren Sie den Weg zum Bad mit Lichterketten oder farbigen Hinweisschildern. Ein Toilettenstuhl neben dem Bett verkürzt den Weg nachts.
Inkontinenz nach Schlaganfall oder bei Parkinson
Nach einem Schlaganfall oder bei Parkinson mit Inkontinenz ist die Mobilität oft eingeschränkt. Der Weg zur Toilette dauert zu lange, es kommt zu unwillkürlichem Urinverlust. Hier helfen:
- Toilettenstuhl direkt neben dem Bett
- Urinflaschen oder Bettpfannen
- Haltegriffe und Toilettensitzerhöhungen
- Professionelle Betreuung für nächtliche Unterstützung
Inkontinenz nach Operationen
Inkontinenz nach Prostata-OP ist meist vorübergehend. Nutzen Sie in der Übergangszeit Einweg-Betteinlagen und trainieren Sie konsequent den Beckenboden. Die meisten Männer sind nach 6-12 Monaten wieder kontinent.
Harn- und Stuhlinkontinenz
Bei kombinierter Harn- und Stuhlinkontinenz sind besonders saugstarke Betteinlagen und häufigere Wechsel nötig. Stuhlinkontinenz erfordert zudem intensivere Hautpflege und oft professionelle Unterstützung.
Häufig gestellte Fragen zu Inkontinenz-Matratzen & Betteinlagen: Schutz für Senioren
Kann ich eine normale Matratze weiternutzen oder brauche ich zwingend eine spezielle Inkontinenz-Matratze?
Sie können Ihre normale Matratze weiternutzen, wenn Sie sie mit einem hochwertigen, wasserdichten Matratzenschutzbezug ausstatten. Eine spezielle Inkontinenz-Matratze ist nur bei sehr schwerer Inkontinenz oder in Pflegeeinrichtungen zwingend nötig. Der Schutzbezug sollte atmungsaktiv sein (PU-Membran) und die Matratze komplett umschließen. Kombiniert mit saugenden Betteinlagen ist Ihre normale Matratze ausreichend geschützt. Vorteil: Sie behalten Ihren gewohnten Liegekomfort und sparen Kosten.
Wie oft muss ich waschbare Betteinlagen wechseln und wie viele brauche ich?
Waschbare Betteinlagen sollten täglich gewechselt werden – auch wenn sie nicht vollständig durchnässt sind. Urinreste bieten Nährboden für Bakterien und verursachen Gerüche. Halten Sie mindestens 3-5 Betteinlagen vorrätig: Eine liegt auf dem Bett, eine ist in der Wäsche, eine trocknet, zwei sind Reserve für nächtliche Zwischenfälle. Bei schwerer Inkontinenz oder wenn Sie keinen Trockner haben, empfehlen sich 5-7 Auflagen. So können Sie täglich wechseln, ohne in Zeitdruck zu geraten.
Machen wasserdichte Matratzenbezüge nicht ein unangenehmes Schlafklima?
Günstige Matratzenbezüge mit PVC- oder PE-Beschichtung können tatsächlich zu Schwitzen und Hitzestau führen. Hochwertige Bezüge mit atmungsaktiven PU-Membranen hingegen lassen Wasserdampf durch, sind aber flüssigkeitsdicht. Achten Sie auf eine Wasserdampfdurchlässigkeit von mindestens 2.000 g/m²/24h. Diese Bezüge sind zwar teurer (50-80 Euro statt 20-30 Euro), bieten aber deutlich mehr Komfort. Zusätzlich hilft ein Spannbettlaken aus Baumwolle über dem Schutzbezug für ein angenehmes Hautgefühl.
Können Betteinlagen in der Waschmaschine gewaschen werden oder brauche ich spezielle Reinigung?
Die meisten waschbaren Betteinlagen sind für die normale Waschmaschine geeignet. Waschen Sie bei 60-95°C mit Vollwaschmittel ohne Weichspüler. Weichspüler verstopft die Poren und reduziert die Saugfähigkeit. Nutzen Sie den Schonwaschgang, um die Beschichtung zu schonen, und schleudern Sie nicht zu stark (max. 800 U/min). Trocknergeeignete Produkte können bei niedriger Temperatur getrocknet werden – Lufttrocknung ist aber schonender und verlängert die Lebensdauer. Nach 200-300 Wäschen lässt die Saugkraft nach, dann sollten Sie die Betteinlagen ersetzen.
Was mache ich, wenn trotz Betteinlage die Matratze doch mal nass wird?
Handeln Sie schnell: Entfernen Sie alle Textilien und tupfen Sie die Feuchtigkeit mit Handtüchern ab (nicht reiben!). Streuen Sie Natron oder Backpulver auf die nasse Stelle – es bindet Feuchtigkeit und neutralisiert Gerüche. Nach 2-3 Stunden absaugen. Sprühen Sie dann einen Enzymreiniger (aus der Tierbedarfsabteilung) auf, der Harnsäurekristalle biologisch zersetzt. Lassen Sie die Matratze vollständig trocknen (kann 24-48 Stunden dauern), am besten an der frischen Luft. Bei hartnäckigen Gerüchen hilft eine professionelle Matratzenreinigung. Überlegen Sie danach, ob ein zusätzlicher Matratzenschutzbezug sinnvoll ist.
Sind Einweg-Betteinlagen hygienischer als waschbare?
Einweg-Betteinlagen bieten den Vorteil, dass sie nach Gebrauch entsorgt werden – kein Waschen, kein Trocknen. Sie sind steril verpackt und ideal für unterwegs oder bei sehr schwerer Inkontinenz. Allerdings sind sie teurer in der laufenden Nutzung und belasten die Umwelt. Waschbare Betteinlagen sind bei korrekter Reinigung (60-95°C) ebenso hygienisch. Die Wahl hängt von Ihrer Situation ab: Bei guter Waschgelegenheit sind Mehrweg-Produkte ökologischer und günstiger. Bei eingeschränkter Mobilität oder auf Reisen sind Einweg-Betteinlagen praktischer.
Kann ich Inkontinenz-Betteinlagen auch für Haustiere verwenden?
Ja, viele Menschen nutzen Inkontinenz-Betteinlagen auch für ältere oder kranke Haustiere. Die Funktionsweise ist identisch. Allerdings sind spezielle Tierunterlagen oft günstiger und robuster (Krallenschutz). Wenn Sie ohnehin Betteinlagen für sich oder Angehörige beziehen, können Sie diese auch für Haustiere nutzen. Waschen Sie Tier- und Menschen-Betteinlagen aber getrennt aus hygienischen Gründen.
Wie verhindere ich, dass die Betteinlage nachts verrutscht?
Rutschende Betteinlagen sind ein häufiges Problem. Lösungen: Wählen Sie Modelle mit Antirutsch-Beschichtung auf der Unterseite (meist Noppen oder Gummierung). Betteinlagen mit seitlichen Flügeln können unter die Matratze geschoben werden – das fixiert sie zuverlässig. Alternativ nutzen Sie Bettlakenspanner (elastische Bänder mit Clips), die die Auflage an den Ecken festhalten. Bei sehr unruhigen Schläfern hilft ein Spannbettlaken über der Betteinlage – das hält sie an Ort und Stelle.
Übernimmt die Krankenkasse auch Matratzenschutzbezüge oder nur Betteinlagen?
Die Kostenübernahme für Matratzenschutzbezüge ist uneinheitlich. Manche Krankenkassen erstatten sie als Hilfsmittel (nach § 33 SGB V), andere lehnen ab mit dem Argument, es handle sich um Gebrauchsgegenstände. Saugende Betteinlagen hingegen werden meist problemlos übernommen. Unser Tipp: Stellen Sie einen formlosen Antrag bei Ihrer Krankenkasse mit ärztlichem Attest, das die medizinische Notwendigkeit bescheinigt (z.B. Schutz vor Hautinfektionen, Dekubitus-Prophylaxe). Bei Ablehnung können Sie Widerspruch einlegen. Selbst wenn Sie den Bezug selbst zahlen müssen: 50-80 Euro sind eine lohnende Investition zum Schutz einer 500-1.000 Euro Matratze.
Gibt es Betteinlagen speziell für Doppelbetten, wenn beide Partner betroffen sind?
Ja, es gibt extra große Betteinlagen (z.B. 90×180 cm oder 100×200 cm), die für Doppelbetten geeignet sind. Allerdings ist es oft praktischer, zwei separate Betteinlagen (z.B. je 75×90 cm) zu nutzen – so kann jeder Partner seine individuell passende Saugstärke wählen. Zudem müssen Sie bei einem nächtlichen Zwischenfall nur eine Auflage wechseln, nicht die gesamte Bettbreite. Einige Paare nutzen auch getrennte Matratzen mit jeweils eigenem Schutzbezug und eigener Betteinlage – das erhöht den Komfort für beide.
Können Betteinlagen auch bei Stuhlinkontinenz verwendet werden?
Ja, aber bei Stuhlinkontinenz sollten Sie besonders saugstarke und großflächige Betteinlagen wählen (mindestens 90×180 cm). Stuhl ist schwerer zu reinigen als Urin, daher sind Einweg-Betteinlagen hier oft praktischer. Achten Sie auf Produkte mit Geruchsbindung. Wichtig ist zudem intensive Hautpflege, da Stuhl die Haut stärker reizt als Urin. Wechseln Sie die Betteinlage sofort nach einem Zwischenfall und reinigen Sie die Haut gründlich mit pH-neutralen Waschlotionen. Bei regelmäßiger Stuhlinkontinenz empfehlen wir dringend professionelle Unterstützung, da die Pflege sehr aufwendig ist.
Wie lange halten waschbare Betteinlagen und wann muss ich sie ersetzen?
Hochwertige waschbare Betteinlagen halten bei richtiger Pflege 200-500 Waschgänge. Das entspricht bei täglichem Wechsel etwa 1-2 Jahren. Anzeichen, dass Sie die Betteinlagen ersetzen sollten: Die Saugkraft lässt deutlich nach, die wasserdichte Beschichtung wird brüchig oder löst sich, es bilden sich Risse oder Löcher, hartnäckige Gerüche lassen sich nicht mehr entfernen. Kaufen Sie neue Betteinlagen nicht erst, wenn die alten kaputt sind, sondern halten Sie immer 1-2 neue auf Vorrat – so vermeiden Sie Engpässe.
Fazit: Inkontinenz-Matratzen und Betteinlagen – Würde, Komfort und Lebensqualität im eigenen Bett
Eine Inkontinenz Matratze oder hochwertige Betteinlagen bei Inkontinenz sind weit mehr als nur praktische Hilfsmittel – sie sind ein Schlüssel zu Würde, Selbstbestimmung und erholsamem Schlaf im Alter. Die richtige Auswahl schützt nicht nur die Matratze vor Schäden, sondern bewahrt vor allem die Lebensqualität der Betroffenen und entlastet pflegende Angehörige erheblich.
Die wichtigsten Erkenntnisse im Überblick:
- Individuelle Lösungen: Es gibt keine “One-Size-Fits-All”-Lösung. Leichte Inkontinenz erfordert andere Produkte als schwere Inkontinenz. Kombinieren Sie wasserdichte Matratzenschutzbezüge mit saugenden Betteinlagen für optimalen Schutz.
- Qualität zahlt sich aus: Investieren Sie in atmungsaktive, hautfreundliche Produkte. Günstige Lösungen können zu Schwitzen, Hautproblemen und schlechtem Schlaf führen.
- Kostenübernahme nutzen: Viele Inkontinenz-Hilfsmittel werden von der Krankenkasse übernommen. Lassen Sie sich ein Rezept ausstellen und nutzen Sie Vertragspartner der Kasse.
- Ganzheitlicher Ansatz: Betteinlagen allein reichen nicht. Kombinieren Sie sie mit Trinkmanagement, Toilettentraining, Hautpflege und medizinischer Abklärung der Ursachen.
- Professionelle Hilfe: Wenn die Belastung zu groß wird, zögern Sie nicht, Unterstützung anzunehmen. Eine 24-Stunden-Betreuung kann nächtliche Versorgung übernehmen und Ihnen wieder erholsamen Schlaf ermöglichen.
Inkontinenz ist kein Tabuthema, sondern eine medizinische Herausforderung, die mit den richtigen Hilfsmitteln und Unterstützung gut bewältigt werden kann. Scheuen Sie sich nicht, offen mit Ärzten, Apothekern oder Pflegeberatern zu sprechen. Je früher Sie handeln, desto besser können Sie Ihre Lebensqualität erhalten.
Denken Sie daran: Würdevolles Altern bedeutet nicht, alle Herausforderungen allein meistern zu müssen. Es bedeutet, die richtigen Lösungen zu finden – sei es eine hochwertige Inkontinenz Betteinlage, ein atmungsaktiver Matratzenschutzbezug oder professionelle Betreuung in den eigenen vier Wänden. Ihr Wohlbefinden und Ihre Gesundheit stehen an erster Stelle.

Kostenlose Beratung zur 24-Stunden-Betreuung – damit Sie wieder ruhig schlafen können
Angebot anfordern Beraten lassenHinweis: Dieser Artikel dient der Information und ersetzt keine professionelle medizinische oder rechtliche Beratung. Inkontinenz kann viele Ursachen haben – lassen Sie sich ärztlich untersuchen, um behandelbare Grunderkrankungen auszuschließen. Alle Angaben zu Produkten, Kosten und Kassenleistungen entsprechen dem Stand 2025 und können sich ändern. Prüfen Sie aktuelle Regelungen bei Ihrer Krankenkasse. Stand: Dezember 2025