Barrierefreie Bäder planen und umbauen: Maße, Kosten, Förderung und Beispiele

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Inhaltsübersicht

Ein barrierefreies Bad ist weit mehr als nur eine Anpassung an körperliche Einschränkungen – es ist die Grundlage für ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden. Ob Sie Ihr Bad barrierefrei umbauen, eine Förderung für barrierefreie Bäder nutzen oder den perfekten Grundriss für barrierefreie Bäder planen möchten – in diesem umfassenden Ratgeber finden Sie alle Informationen für Ihr Projekt. Von den richtigen Maßen für barrierefreie Bäder über Zuschüsse für barrierefreie Bäder bis hin zu modernen Ideen und Beispielen für barrierefreie Bäder – wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihr barrierefreies Bad planen und erfolgreich umsetzen.

Was ist ein barrierefreies Bad?

Ein barrierefreies Bad ist so gestaltet, dass es von Menschen mit unterschiedlichen körperlichen Fähigkeiten sicher und selbstständig genutzt werden kann. Barrierefreie Bäder bedeuten dabei nicht nur rollstuhlgerecht, sondern umfassen alle Aspekte altersgerechten Wohnens. Die Grundlagen des barrierefreien Wohnens sind in deutschen Normen klar definiert.

Kernmerkmale eines barrierefreien Bades:

  • Schwellenlose Zugänge zu allen Bereichen
  • Ausreichende Bewegungsflächen für Rollstühle und Gehhilfen
  • Rutschfeste Bodenbeläge für maximale Sicherheit
  • Gut erreichbare Bedienelemente in optimaler Höhe
  • Stabile Haltegriffe und Stützklappgriffe
  • Höhenverstellbare Ausstattung für verschiedene Nutzer
  • Ausreichende Beleuchtung ohne Blendeffekte
  • Kontrastreich gestaltete Oberflächen für sehbehinderte Menschen

Barrierefreie Bäder zu gestalten folgt den Prinzipien der DIN 18040-2, die sich an den DIN-Normen für barrierefreies Bauen orientiert.

Barrierefreie Bäder: Maße und Vorgaben

DIN 18040 – Maße für barrierefreie Bäder im Detail

Die Maße für barrierefreie Bäder sind nicht willkürlich gewählt, sondern orientieren sich an den Bewegungsabläufen von Menschen mit Einschränkungen. Bei der Mindestgröße für barrierefreie Bäder unterscheiden sich die Anforderungen je nach Ausstattung und Nutzungsanforderungen.

Grundflächen-Anforderungen:

  • Mindestgröße barrierefreie Bäder: 2,20 x 2,40 m (5,30 m²)
  • Rollstuhlgerechtes Bad: Mindestens 2,40 x 2,40 m (5,76 m²)
  • Bewegungsfläche vor WC: 120 x 120 cm
  • Bewegungsfläche vor Waschtisch: 120 x 120 cm
  • Duschbereich: Mindestens 120 x 120 cm (barrierefrei) oder 150 x 150 cm (rollstuhlgerecht)

Maße für barrierefreie Bäder nach DIN-Norm:

WC-Bereich:

  • WC-Sitzhöhe: 46-48 cm (standard) bis 50 cm (komfort)
  • Abstand zur Seitenwand: 28 cm (links und rechts)
  • Stützklappgriffe: In 78-85 cm Höhe, 28 cm Überstand
  • Bewegungsfläche: 120 x 120 cm vor dem WC

Waschtisch-Bereich:

  • Waschtisch-Höhe: 80-85 cm Oberkante
  • Beinfreiheit: 30 cm Tiefe, 67 cm Höhe
  • Spiegel: Oberkante mindestens 195 cm, Unterkante maximal 100 cm
  • Ablageflächen: In 85-105 cm Höhe

Duschbereich:

  • Mindestmaße: 120 x 120 cm (barrierefrei)
  • Rollstuhlgerecht: 150 x 150 cm
  • Bodengleich: Maximal 2 cm Schwelle (barrierefrei), 0 cm (rollstuhlgerecht)

Barrierefreie Bäder auf kleinem Raum

Kleine Bäder barrierefrei zu gestalten erfordert clevere Raumnutzung. Auch barrierefreie Bäder auf kleinem Raum können alle Anforderungen erfüllen:

Platzspar-Lösungen:

  • Eckdusche: Optimale Raumausnutzung
  • Klappbare Elemente: Duschsitz, Haltegriffe, Waschtisch
  • Wandhängende Sanitärobjekte: Mehr Bodenfläche
  • Schiebetüren: Statt raumgreifender Drehtüren
  • Multifunktionale Möbel: Mit integrierten Ablagen

Grundriss für barrierefreie Bäder: Optimale Raumaufteilung

Barrierefreie Bäder planen: Grundriss-Varianten

Ein durchdachter Grundriss für barrierefreie Bäder ist die Basis für funktionales Design. Beim Planen barrierefreier Bäder müssen verschiedene Bewegungsabläufe berücksichtigt werden.

Zonierung im barrierefreien Bad:

  1. Eingangsbereich: Ausreichend Wendefläche (150 cm Durchmesser)
  2. WC-Zone: Mit Stützgriffen und Bewegungsfläche
  3. Waschtisch-Zone: Unterfahrbar mit seitlichen Ablagen
  4. Duschzone: Ebenerdig mit Sitzgelegenheit
  5. Verkehrsflächen: Mindestens 120 cm breit

Grundrisse barrierefreier Bäder – Typische Anordnungen:

Variante 1: Lineare Anordnung (2,40 x 3,00 m)

  • WC und Waschtisch an einer Längswand
  • Dusche gegenüberliegend
  • Zentrale Bewegungsfläche

Variante 2: L-förmige Anordnung (2,40 x 2,40 m)

  • WC in der Ecke mit beidseitigen Stützgriffen
  • Waschtisch an der Längswand
  • Dusche diagonal gegenüber

Variante 3: Kompaktbad (2,20 x 2,40 m)

  • Alle Elemente wandhängend
  • Maximale Bodenfläche für Bewegung
  • Klappbare Ausstattung

Barrierefreie Duschen für kleine Bäder: Spezielle Lösungen

Eine barrierefreie Dusche in kleinen Bädern erfordert maßgeschneiderte Lösungen:

Raumspar-Duschen:

  • Viertelkreis-Dusche: 90 x 90 cm Minimum
  • Rechteck-Dusche: 80 x 120 cm für seitlichen Einstieg
  • Walk-In-Dusche: Ohne Türen, mit Spritzschutz
  • Faltwand-Dusche: Flexibler Spritzschutz

Barrierefreie Bäder umbauen: Von der Planung zur Umsetzung

Umbau barrierefreier Bäder: Schritt-für-Schritt

Der Umbau barrierefreier Bäder erfordert sorgfältige Planung und fachgerechte Ausführung. Wenn Sie Ihr Bad barrierefrei umbauen möchten, beginnt alles mit der Bestandsaufnahme.

Phase 1: Analyse und Planung

  • Ist-Zustand dokumentieren: Maße, Rohrleitungen, Elektrik
  • Nutzeranforderungen definieren: Welche Einschränkungen bestehen?
  • Fachberatung einholen: Sanitärfachmann und Wohnberater
  • Förderanträge vorbereiten: Vor Umbaubeginn beantragen

Phase 2: Genehmigungen und Vorbereitung

  • Vermieter-Zustimmung: Bei Mietobjekten erforderlich
  • Eigentümerversammlung: Bei Eigentumswohnungen
  • Handwerker beauftragen: Mehrere Angebote einholen
  • Material bestellen: Lieferzeiten berücksichtigen

Phase 3: Umbau-Durchführung

  • Rückbau: Alte Sanitärobjekte entfernen
  • Rohinstallation: Wasser, Abwasser, Elektrik anpassen
  • Estrich und Abdichtung: Bodengleiche Dusche vorbereiten
  • Fliesenarbeiten: Rutschfeste Materialien verwenden
  • Sanitärinstallation: Neue Objekte montieren
  • Elektroarbeiten: Beleuchtung und Heizung installieren

Phase 4: Endmontage und Abnahme

  • Armaturen montieren: In korrekter Höhe installieren
  • Haltegriffe befestigen: Wandverstärkungen nutzen
  • Funktionsprüfung: Alle Systeme testen
  • Abnahme: Mit Sachverständigen prüfen
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Kosten für den Umbau barrierefreier Bäder

Der Umbau barrierefreier Bäder verursacht je nach Umfang unterschiedliche Kosten:

Kostenfaktoren Badumbau:

  • Basis-Umbau: 8.000 – 15.000 Euro
  • Mittelklasse-Umbau: 15.000 – 25.000 Euro
  • Premium-Umbau: 25.000 – 40.000 Euro
  • Luxus-Umbau: 40.000+ Euro

Detaillierte Kostenaufstellung:

Demontage und Entsorgung: 800 – 1.500 Euro Rohinstallation: 2.000 – 4.000 Euro
Estrich und Abdichtung: 1.500 – 3.000 Euro Fliesen und Verlegung: 3.000 – 8.000 Euro Sanitärobjekte: 2.500 – 10.000 Euro Elektroinstallation: 1.000 – 2.500 Euro Haltegriffe und Zubehör: 500 – 2.000 Euro

Zeitplanung Badumbau:

  • Planungsphase: 4-8 Wochen
  • Genehmigungen: 2-4 Wochen
  • Umbauzeit: 2-4 Wochen
  • Gesamtdauer: 3-4 Monate

Förderung für barrierefreie Bäder: Alle Zuschüsse im Überblick

Zuschüsse für barrierefreie Bäder: Bundesweite Programme

Förderungen für barrierefreie Bäder gibt es von verschiedenen Stellen. Die Förderung für barrierefreie Bäder kann erhebliche Kostenerleichterung bringen.

1. Pflegekassen-Zuschuss

2. KfW-Förderung für barrierefreie Bäder

  • KfW-Förderung barrierefreier Bäder: Programm 159 (Kredit)
  • Kreditsumme: Bis zu 50.000 Euro
  • Zinssatz: Günstige Konditionen
  • Laufzeit: Bis zu 30 Jahre

Achtung: Der KfW-Zuschuss für barrierefreie Bäder (Programm 455-B) wurde für 2025 eingestellt. Nur noch KfW-Förderung für barrierefreie Bäder als Kredit verfügbar.

Zuschüsse der Krankenkasse für barrierefreie Bäder

Zuschüsse der Krankenkasse für barrierefreie Bäder sind über die Pflegeversicherung möglich:

Zuschuss Krankenkasse barrierefreie Bäder – Voraussetzungen:

  • Pflegegrad 1-5: Berechtigung für Zuschuss
  • Medizinische Notwendigkeit: Ärztliche Bescheinigung
  • Antrag vor Umbau: Zwingend erforderlich
  • Eigenanteil: Meist 10% der Kosten

Beantragung der Zuschüsse:

  1. Kostenvoranschlag einholen: Von Fachbetrieb
  2. Antrag stellen: Bei zuständiger Pflegekasse
  3. Bewilligung abwarten: Vor Umbaubeginn
  4. Verwendungsnachweis: Nach Fertigstellung

Förderungen für barrierefreie Bäder: Regionale Programme

Förderungen für barrierefreie Bäder gibt es auch auf Länderebene:

Länder-Förderprogramme:

Kommunale Förderungen:

  • Städtische Zuschüsse: Oft bis 5.000 Euro
  • Landkreis-Programme: Regional unterschiedlich
  • Sozialämter: Bei Bedürftigkeit
  • Beratungsstellen: Kostenlose Information

Beispiele für barrierefreie Bäder: Moderne Gestaltungsideen

Moderne barrierefreie Bäder: Aktuelle Trends

Moderne barrierefreie Bäder zeigen, dass Funktionalität und Ästhetik sich nicht ausschließen. Beispiele für barrierefreie Bäder beweisen: Barrierefreie Bäder können stilvoll sein.

Design-Trends 2025:

  • Großformatige Fliesen: Weniger Fugen, pflegeleicht
  • Naturstein-Optik: Hochwertig und rutschfest
  • Warme Farbtöne: Beige, Grau, Creme
  • Kontrastierung: Für sehbehinderte Menschen
  • LED-Beleuchtung: Energieeffizient und blendfrei

Beispiel 1: Minimalistisches Bad (2,40 x 2,60 m)

  • Farbschema: Hellgrau mit weißen Akzenten
  • Bodenbelag: Großformat-Fliesen in Betonoptik (R10)
  • Dusche: Walk-In mit Glasabtrennung
  • Waschtisch: Unterfahrbar, wandhängend
  • WC: Wandhängend mit verdeckten Stützgriffen

Beispiel 2: Familienbad (3,00 x 4,00 m)

  • Zonierung: Getrennte Bereiche für verschiedene Nutzer
  • Dusche: 150 x 150 cm mit Regensystem
  • Badewanne: Mit Wannenlift und Einstiegshilfe
  • Doppelwaschtisch: Höhenverstellbar
  • Stauraum: Wandnischen und Hochschränke

Beispiel 3: Kompaktbad (2,20 x 2,40 m)

  • Raumoptimierung: Jeder Zentimeter genutzt
  • Eckdusche: 90 x 90 cm mit Klappsitz
  • Platzspar-WC: Eckig, wandhängend
  • Mini-Waschtisch: 55 cm breit, unterfahrbar
  • Klappelemente: Spiegel, Ablagen, Haltegriffe
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Bilder barrierefreier Bäder: Visualisierung der Möglichkeiten

Bilder barrierefreier Bäder helfen bei der Vorstellung des fertigen Bades. Beispielbilder zeigen verschiedene Lösungsansätze:

Bildergalerie-Kategorien:

  1. Grundriss-Varianten: Verschiedene Raumaufteilungen
  2. Duschbereich: Bodengleiche Lösungen
  3. WC-Bereich: Mit Stützgriffen und Hilfsmitteln
  4. Waschtisch: Unterfahrbare Modelle
  5. Gesamtansichten: Komplette Badlösungen

Was zeigen gute Beispielbilder:

  • Bewegungsflächen: Deutlich erkennbare Wendemöglichkeiten
  • Höhenmaße: Korrekte Installation der Ausstattung
  • Kontraste: Gut erkennbare Übergänge
  • Beleuchtung: Optimale Ausleuchtung aller Bereiche
  • Details: Haltegriffe, Armaturen, Bedienelemente

Barrierefreie Bäder professionell planen

Planung barrierefreier Bäder: Die Checkliste

Die Planung barrierefreier Bäder erfordert systematisches Vorgehen. Barrierefreie Bäder zu planen beginnt mit der Bedarfsanalyse.

Planungs-Checkliste:

Nutzeranalyse:

  • [ ] Welche Einschränkungen bestehen aktuell?
  • [ ] Welche Entwicklung ist zu erwarten?
  • [ ] Wie viele Personen nutzen das Bad?
  • [ ] Sind Hilfsmittel (Rollator, Rollstuhl) nötig?
  • [ ] Gibt es besondere Anforderungen (Sehbehinderung)?

Raumanalyse:

  • [ ] Verfügbare Grundfläche ausmessen
  • [ ] Deckenhöhe prüfen
  • [ ] Rohrleitungen lokalisieren
  • [ ] Elektrische Anschlüsse dokumentieren
  • [ ] Statische Gegebenheiten prüfen

Anforderungsliste:

  • [ ] Welche Sanitärobjekte sind nötig?
  • [ ] Wie soll der Grundriss aussehen?
  • [ ] Welche Ausstattung ist gewünscht?
  • [ ] Welches Budget steht zur Verfügung?
  • [ ] Bis wann soll der Umbau fertig sein?

Professionelle Hilfe für die Planung barrierefreier Bäder

Die Planung barrierefreier Bäder sollte nicht ohne Fachberatung erfolgen:

Beratungs-Experten:

  • Wohnberatung: Kostenlos über Kommunen
  • Sanitärfachbetriebe: Planung und Ausführung
  • Architekten: Bei größeren Umbauten
  • Ergotherapeuten: Für individuelle Anpassungen

Planungsschritte mit Experten:

  1. Erstberatung: Bedarfsermittlung vor Ort
  2. Entwurfsplanung: Grundriss und 3D-Visualisierung
  3. Ausführungsplanung: Detaillierte Konstruktion
  4. Kostenermittlung: Präzise Preiskalkulation
  5. Ausschreibung: Handwerker-Angebote einholen

KfW-Förderung für barrierefreie Bäder: Details und Beantragung

KfW-Programme für barrierefreie Bäder 2025

Die KfW-Förderung für barrierefreie Bäder hat sich 2025 geändert. KfW-Förderungen für barrierefreie Bäder gibt es nur noch als Kredit.

KfW-Programm 159 “Altersgerecht Umbauen”:

  • Kreditsumme: Bis zu 50.000 Euro pro Wohneinheit
  • Zinssatz: Ab 2,12% effektiv (Stand 2025)
  • Tilgung: 1-10% jährlich
  • Laufzeit: 4-30 Jahre
  • Tilgungsfreie Zeit: Bis 5 Jahre möglich

KfW-Förderung für barrierefreie Bäder – Förderbare Maßnahmen:

  • Badsanierung komplett: Vollständiger Umbau
  • Einzelmaßnahmen: Dusche, WC, Waschtisch
  • Türverbreiterungen: Für barrierefreien Zugang
  • Schwellenabbau: Stufenlose Übergänge
  • Haltegriffe: Fest montierte Systeme

KfW-Zuschüsse für barrierefreie Bäder 2024/2025: Was gilt noch?

Der KfW-Zuschuss für barrierefreie Bäder 2024 lief Ende 2024 aus. Anträge für KfW-Zuschüsse für barrierefreie Bäder 2024 werden noch bearbeitet, aber neue KfW-Zuschuss-Anträge für barrierefreie Bäder sind nicht mehr möglich.

Alternative Finanzierungen:

  • KfW-Kredit 159: Günstige Zinsen statt Zuschuss
  • Pflegekassen: Bis 4.180 Euro Zuschuss
  • Länder-Programme: Regional unterschiedlich
  • Kommunale Hilfen: Lokale Fördertöpfe
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Häufige Probleme beim Umbau barrierefreier Bäder vermeiden

Die 12 größten Planungsfehler

Barrierefreie Bäder umzubauen ist komplex. Diese Fehler sollten Sie vermeiden:

1. Unzureichende Bedarfsanalyse

  • Fehler: Nur aktuelle Bedürfnisse berücksichtigen
  • Folge: Spätere Nachbesserungen nötig
  • Lösung: Zukunftsfähig planen, Entwicklung berücksichtigen

2. Falsche Maße verwenden

  • Fehler: Standard- statt DIN-Maße anwenden
  • Folge: Nicht normgerecht, Förderung gefährdet
  • Lösung: DIN 18040-2 strikt befolgen

3. Statik unterschätzen

  • Fehler: Wandverstärkungen vergessen
  • Folge: Haltegriffe können nicht sicher montiert werden
  • Lösung: Statiker frühzeitig einbeziehen

4. Förderanträge zu spät stellen

  • Fehler: Erst nach Umbaubeginn beantragen
  • Folge: Kompletter Förderausfall
  • Lösung: Immer vor dem ersten Hammerschlag

5. Materialauswahl vernachlässigen

  • Fehler: Schöne statt funktionale Materialien
  • Folge: Rutschgefahr, schwere Reinigung
  • Lösung: Sicherheit vor Optik

6. Beleuchtung unzureichend

  • Fehler: Zu wenig oder blendende Beleuchtung
  • Folge: Sturzgefahr, schlechte Nutzbarkeit
  • Lösung: Mindestens 200 Lux, blendfrei

Qualitätskontrolle während des Umbaus

Kontrollpunkte für barrierefreie Bäder:

Rohbau-Phase:

  • [ ] Bewegungsflächen korrekt freigehalten
  • [ ] Wandverstärkungen für Haltegriffe eingebaut
  • [ ] Rohrleitungen normgerecht verlegt
  • [ ] Elektrische Leitungen richtig positioniert

Ausbau-Phase:

  • [ ] Abdichtung fachmännisch ausgeführt
  • [ ] Gefälle zur Dusche korrekt (1-2%)
  • [ ] Fliesenverlegung rutschfest
  • [ ] Höhenmaße exakt eingehalten

Endmontage:

  • [ ] Sanitärobjekte stabil befestigt
  • [ ] Armaturen leichtgängig
  • [ ] Haltegriffe richtig montiert (150 kg Belastung)
  • [ ] Beleuchtung blendfrei und ausreichend

Barrierefreie Bäder: Zukunftstrends und Innovationen

Smart Home Integration

Moderne barrierefreie Bäder werden zunehmend digital. Intelligente Systeme erleichtern die Nutzung:

Smart-Bad-Technologien:

  • Sprachsteuerung: “Licht an”, “Dusche 38 Grad”
  • Sensor-Armaturen: Berührungslose Bedienung
  • Automatische WC-Sitze: Höhenverstellung per App
  • LED-Nachtlicht: Automatisch bei Bewegung
  • Notrufsystem: Sturzerkennung mit Alarmweiterleitung

Gesundheits-Monitoring:

  • Gewichtsmessung: Integriert in Badezimmerboden
  • Vitaldaten: Blutdruck, Puls über Spiegel-Display
  • Medikamenten-Erinnerung: Über Smart-Mirror
  • Aktivitäts-Tracking: Wie oft wird das Bad genutzt?

Nachhaltige Materialien

Umweltfreundliche barrierefreie Bäder:

  • Recycelte Fliesen: Aus alten Keramikprodukten
  • Bambus-Elemente: Schnell nachwachsend
  • Wasserspar-Armaturen: Reduzierter Verbrauch
  • LED-Beleuchtung: 80% weniger Energieverbrauch
  • Regenwasser-Nutzung: Für WC-Spülung

Modulare Systeme

Flexible barrierefreie Bäder:

  • Wandsysteme: Leicht zu versetzen
  • Höhenverstellbare Elemente: Per Knopfdruck
  • Austauschbare Module: Bei sich ändernden Bedürfnissen
  • Plug-and-Play-Sanitär: Schnelle Installation
  • Miet-Ausstattung: Temporäre Lösungen

Wenn das Bad nicht mehr ausreicht: Umfassende Betreuung

Grenzen der baulichen Barrierefreiheit

Manchmal reicht selbst ein perfekt barrierefreies Bad nicht aus, um die Körperpflege selbstständig zu bewältigen. Besonders bei Demenz, nach Schlaganfällen oder bei fortschreitenden Erkrankungen sind zusätzliche Unterstützungen notwendig.

Situationen, in denen Hilfe nötig wird:

  • Sturzgefahr: Trotz Haltegriffe und rutschfesten Böden
  • Orientierungsprobleme: Verwirrtheit im eigenen Bad
  • Kraftlosigkeit: Haltegriffe können nicht mehr genutzt werden
  • Vergesslichkeit: Wasserhähne bleiben auf, Stürze durch nasse Böden
  • Medikamenteneinnahme: Vergessen oder falsche Dosierung

Hilfsmöglichkeiten:

  • Ambulante Pflegedienste: 2-3 Besuche täglich
  • Tagespflege: Körperpflege außer Haus
  • Kurzzeitpflege: Temporäre Vollversorgung
  • 24-Stunden-Betreuung: Rundumbetreuung zu Hause
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Kosten-Nutzen-Vergleich: Badumbau vs. Betreuung

Wirtschaftliche Überlegungen:

Einmaliger Badumbau:

  • Kosten: 10.000 – 30.000 Euro
  • Nutzungsdauer: 15-20 Jahre
  • Risiko: Bedürfnisse können sich ändern
  • Förderung: Bis 4.180 Euro Zuschuss

24-Stunden-Betreuung:

  • Kosten: 2.200 – 3.500 Euro/Monat
  • Flexibilität: Anpassung an sich ändernde Bedürfnisse
  • Umfassende Hilfe: Nicht nur Körperpflege
  • Förderung: Durch Pflegeleistungen möglich

Break-Even-Punkt: Ein Badumbau von 20.000 Euro entspricht etwa 8-10 Monaten 24h-Betreuung. Danach ist die laufende Betreuung teurer, bietet aber umfassendere Hilfe.

Fazit: Investition in Lebensqualität und Zukunft

Ein barrierefreies Bad ist eine lohnende Investition in Ihre Zukunft. Mit durchdachter Planung, den richtigen Maßen für barrierefreie Bäder und optimaler Nutzung von Förderungen für barrierefreie Bäder lassen sich auch größere Projekte realisieren.

Die wichtigsten Erfolgsfaktoren:

  • Frühzeitige Planung: Bevor akuter Bedarf entsteht
  • Professionelle Beratung: Von Experten begleiten lassen
  • Normgerechte Ausführung: DIN 18040-2 strikt befolgen
  • Förderungen nutzen: Alle verfügbaren Töpfe ausschöpfen
  • Zukunftsfähig bauen: Entwicklung der Bedürfnisse berücksichtigen

Denken Sie ganzheitlich: Der Umbau barrierefreier Bäder ist nur ein Baustein altersgerechten Wohnens. Die kompletten Zuschüsse für barrierefreies Wohnen können auch für andere Bereiche genutzt werden.

Wichtiger Hinweis: Falls ein barrierefreies Bad nicht ausreicht, um die Selbstständigkeit zu erhalten, bietet eine professionelle 24-Stunden-Betreuung eine würdevolle Alternative zur stationären Pflege. Mit den richtigen räumlichen Voraussetzungen kann die Betreuung optimal erfolgen.

Zögern Sie nicht: Je früher Sie Ihr Bad barrierefrei gestalten, desto länger können Sie die Vorteile genießen. Starten Sie noch heute mit der Planung barrierefreier Bäder!

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