Die Entscheidung für eine 24-Stunden-Pflege im eigenen Zuhause stellt viele Familien vor neue Herausforderungen. Die Organisation der Unterbringung ist dabei ein zentrales Thema – nicht nur für die pflegebedürftige Person, sondern auch für Angehörige. Das Ziel: ein harmonisches Zusammenleben mit der Pflegekraft und die Wahrung der Privatsphäre.
Wenn Sie vor der Frage stehen, wie die Unterkunft der Pflegekraft aussehen sollte oder was beim Wohnen mit Pflegekraft zu beachten ist, finden Sie hier umfassende Antworten. Besonders Menschen, die eine Alternative zum Pflegeheim suchen, schätzen die persönliche Betreuung zu Hause. Doch wie gelingt die Integration der Pflegekraft in den Alltag? Welche Wohn- und Lebensformen – etwa Wohngemeinschaften – sind möglich? Wie wahren Sie Privatsphäre und vermeiden Konflikte?
Die 24-Stunden-Pflege bietet zahlreiche Vorteile: Ihre Angehörigen können im vertrauten Umfeld bleiben, die Betreuung ist individuell angepasst, und Sie haben einen verlässlichen Ansprechpartner vor Ort. Neben diesen Vorteilen müssen Sie jedoch die passenden Voraussetzungen schaffen: Dazu gehören ausreichend Platz für die Pflegekraft, eine klare Regelung im Alltag und eine offene Kommunikation.
Auf die richtige Unterbringung und Integration der Pflegekraft kommt es an. Hierbei spielen sowohl bauliche Aspekte als auch soziale Kompetenzen eine Rolle. Sie möchten wissen, wie Sie beides unter einen Hut bekommen? In diesem Ratgeber erhalten Sie fundierte Informationen zu allen wichtigen Fragen: von der Auswahl der Unterkunft bis zur Konfliktlösung im täglichen Zusammenleben.

Erhalten Sie Tipps für eine harmonische Wohnsituation – auch für Demenzfälle oder Ehepaare.
Angebot anfordern Beraten lassenOrganisation, Voraussetzungen & Wohnmodelle
Räumliche Voraussetzungen: Wie sollte die Unterkunft für die Pflegekraft aussehen?
- Eigenes, abschließbares Zimmer für Privatsphäre und Rückzug
- Zugang zu Bad und Küche, idealerweise mit Mitbenutzung
- Internetanschluss für Kommunikation und Organisation
- Möblierung: Bett, Schrank, Tisch und Stuhl – wohnlich und funktional
- Abtrennung vom Pflegebereich, um ständige Rufbereitschaft zu vermeiden
Beispiel: Ein Gästezimmer im Dachgeschoss kann mit Bett, Kleiderschrank und einem Arbeitsplatz ausgestattet werden, wobei ein separater Badzugang Privatsphäre sichert.
Privatsphäre und Zusammenleben: Balance im Alltag finden
- Rückzugszeiten für die Pflegekraft festlegen
- Gemeinsame und getrennte Bereiche definieren
- Respektvolle Kommunikation fördern
- Rufsysteme oder Arbeitspläne nutzen, um Nachtarbeit zu koordinieren
Alternative Wohnmodelle wie Mehrgenerationenhäuser oder Pflege-Wohngemeinschaften bieten zusätzliche Unterstützung und Gemeinschaft.
Auswahl und Integration der Pflegekraft: Worauf sollten Sie achten?
- Offene Gespräche zu Erwartungen und Alltagsregeln vorab
- Einführungstage zum Kennenlernen und Einarbeiten
- Klare Vereinbarungen zu Aufgaben, Essens- und Ruhezeiten
- Gemeinsame Freizeitaktivitäten zur Förderung des Miteinanders
- Wertschätzung und Anerkennung kultureller Unterschiede

Lassen Sie sich kostenlos beraten – wir zeigen Ihnen, worauf es räumlich und organisatorisch ankommt.
Angebot anfordern Beraten lassenRechtliche Grundlagen & Organisation
- Schriftlicher Dienstvertrag mit Regelungen zu Arbeits- und Ruhezeiten
- Einhaltung arbeitsrechtlicher Vorgaben, z. B. Mindestlohn und Pausen
- Klärung von Haftpflicht- und Unfallversicherung für die Pflegekraft
- Organisation über eine seriöse Vermittlungsagentur für rechtliche Sicherheit
Kosten der Unterbringung
- Bereitstellung eines kostenfreien Zimmers durch die Familie
- Nebenkosten für Strom und Wasser meist inklusive
- Verpflegungskosten je nach Vereinbarung
- Gehalt und Agenturgebühren zuzüglich Unterkunftskosten
Beispielrechnung:
Kostenfaktor | Betrag (€/Monat) |
---|---|
Pflegekraft (Gehalt) | 2.200 |
Nebenkosten Unterkunft | 100 |
Verpflegung | 150 |
Agenturhonorar | 250 |
Gesamt | 2.700 |
Staatliche Förderungen wie Pflegegeld oder Verhinderungspflege können zur finanziellen Entlastung beitragen.
Konfliktlösung und harmonisches Zusammenleben
- Absprachen dokumentieren (Putzpläne, Essenszeiten)
- Regelmäßige Feedback-Gespräche durchführen
- Externe Mediation bei Bedarf einsetzen
Ein Wochenplan für Koch- und Putzdienste schafft Klarheit und reduziert Reibungspunkte.

Wir helfen Ihnen, typische Konflikte im Pflegealltag frühzeitig zu vermeiden – individuell & unverbindlich.
Angebot anfordern Beraten lassenBesonderheiten bei Demenz und für Ehepaare
Bei Demenz erfordern Betroffene besondere Rücksicht und spezielle Schulungen. Für Ehepaare bieten maßgeschneiderte Modelle die Möglichkeit, weiterhin gemeinsam im vertrauten Zuhause betreut zu werden.
Handlungsempfehlung
- Unterkunft prüfen und anpassen: eigenes Zimmer, Bad- und Küchenzugang sicherstellen.
- Rechtliches klären: Dienstvertrag aufsetzen, Arbeitszeit- und Versicherungsfragen regeln.
- Pflegekraft auswählen: Anforderungen festlegen, Vorstellungsgespräche führen.
- Integration gestalten: Einführung, Alltagsregeln und Freizeitaktivitäten planen.
- Qualität sichern: Regelmäßige Feedbackrunden und Dokumentation vereinbaren.
FAQ
Was braucht die Pflegekraft als Unterkunft?
Ein eigenes, abschließbares Zimmer und Zugang zu Bad und Küche.
Kann ich Kosten für Unterkunft und Verpflegung absetzen?
Oft ja – erkundigen Sie sich bei Pflegekasse oder Steuerberater.
Wie wahre ich Privatsphäre?
Mit klaren Absprachen, getrennten Rückzugsbereichen und festen Ruhezeiten.
Wie löse ich Konflikte im Alltag?
Durch dokumentierte Vereinbarungen, regelmäßige Gespräche und gegebenenfalls externe Mediation.
Können Ehepaare zusammen betreut werden?
Ja, es gibt Modelle zur gemeinsamen 24-Stunden-Pflege für Ehepaare.
Rechtlicher Hinweis
Dieser Ratgeber ersetzt keine individuelle Rechts- oder Pflegeberatung. Für verbindliche Auskünfte wenden Sie sich bitte an Experten oder Behörden.